Vulkanausbruch Sundhnúksgígar: Nur noch ein Krater aktiv

Reykjanes (Island). Seit gut einer Woche ist der jüngste Vulkanausbruch auf Island in Gang – wieder einmal an der Kraterreihe Sundhnúksgígar. Er fing stärker an als alle bisherigen auf Reykjanes, inzwischen ist aber nur noch ein Krater mäßig aktiv. Siedlungen und Infrastruktur sind nicht mehr gefährdet, die Blaue Lagune hat wieder geöffnet. Allerdings muss die Stromleitung nach Grindavík repariert werden. Update 19.30 Uhr: Grindavík hat nun wieder eine, wenn auch begrenzte, provisorische Stromversorgung.

Vulkan

Der letzte verbliebene Krater dieser Serie. Screenshot von Veðurstofa Íslands von der Webcam des Instituts

Dieser jüngste Ausbruch folgte im Prinzip dem Schema der vorherigen. In der Nacht zu Dienstag waren es noch zwei Krater, einer davon erlosch dann. Ob der verbliebene aktive Krater so lange durchhält wie der vorherige, der vom 16. März bis zum 9. Mai Lava hervorbrachte, wird sich zeigen. Der aktuell noch aktive Krater befindet sich in der Nähe des letzten aus dem früheren Ausbruch. Seine Lava läuft vor allem nordwärts.

Boden unter Svartsengi lange abgesunken

Einen Unterschied zu den früheren Ausbrüchen gibt es, wie der isländische Wetterdienst berichtet: Bei den früheren hatte sich immer schon kurz nach Beginn des Ausbruchs wieder neues Magma in der Kammer unter Svartsengi angesammelt. Diesmal war der Boden am Messpunkt Svartsengi während des ersten Ausbruchstages um 15 Zentimeter abgesunken – und in den folgenden Tagen noch weitere 4 bis 6 Zentimeter. Es wird jedoch damit gerechnet, dass weiterhin Magma aus der Tiefe aufsteigt, das aktuell gleich den Weg zum Ausgang findet, sich zukünftig aber wieder in der Magmakammer sammeln wird.

Stromkabel nach Grindavík musste repariert werden

Zu Beginn des aktuellen Ausbruchs waren die Masten eines durch die Luft verlaufenden Stromkabels vom Kraftwerk Svartsengi nach Grindavík zerstört worden, und infolgedessen das Kabel selbst. Update: Anfangs war von Reparaturarbeiten von bis zu sechs Tagen die Rede gewesen. Nun ging es aber deutlich schneller und Grindavík hat seit heute Mittag wieder eine, wenn auch in der Kapazität begrenzte Stromversorgung, meldet RÚV.

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Innerhalb der ersten vier Stunden des jüngsten Ausbruchs bedeckte die Lava diese Fläche (lila). Danach sank die Produktivität ab. Eingezeichnet sind auch die Schutzwälle und die ursprüngliche Eruptionsspalte. Quelle Veðurstofa Íslands et.al. (vergrößerbar)

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