Norwegen. Seit gestern dürfen Touristen aus einer Reihe von europäischen Ländern wieder nach Norwegen reisen. Darunter vermutlich auch einige, die die guten Angelmöglichkeiten in Norwegen ausnutzen wollen. Wer den Fang nicht gleich verspeisen, sondern tiefgefroren mit nach Hause nehmen will, muss allerdings die geltenden Höchstgrenzen beachten – und diese werden im kommenden Jahr noch einmal abgesenkt.

Angler, Ofotfjorden
Das ist dieses Jahr noch erlaubt: Wer privat unterwegs ist und an einer günstigen Stelle am Meer seine Angel auswirft, muss auf geschützte Arten und Mindestmaße achten. Er darf bis zu zehn Kilogramm Fisch oder Fischfilet mit über die Grenze nehmen. Wer seine Angeltour bei einem offiziell registrierten Touristenfischereibetrieb/ Angelcamp gebucht hat, darf sogar 20 Kilogramm mit über die Grenze nehmen. Die Beschränkung der Ausfuhrmenge dient der Kontrolle des Bestands, der nicht überfischt werden und für alle reichen soll. Registrierte Touristen-Angelcamps müssen die Fangmengen der fünf wichtigsten Arten melden: Kabeljau, Köhler, Heilbutt, Steinbeißer und Rotbarsch. Theoretisch ist es aber noch erlaubt, jede Woche zum Angeln nach Norwegen zu kommen und den Fischvorrat mitzunehmen. Für Süßwasserfische gelten andere Regeln.
Immer wieder Fischschmuggler unterwegs
Dass es immer wieder Leute gibt, die versuchen, mit größeren Mengen durchzukommen, zeigt sich bei Kontrollen. Den größten Fang machten Zöllner in Karigasniemi an der Grenze zu Finnland in der Osterzeit 2019: In drei Fahrzeugen aus drei verschiedenen Ländern beschlagnahmten sie insgesamt 758 Kilogramm Fisch. Solche semi-professionellen Fischschmuggler sind auch den norwegischen Berufsfischern ein Dorn im Auge, denn sie selbst müssen sich an Quoten halten und Rechenschaft ablegen. Insgesamt meldete der norwegische Zoll im vergangenen Jahr 9,8 Tonnen beschlagnahmten Fisch.
Ab 2021 strengere Kriterien für Fisch-Ausfuhr
Ab 1. Januar 2021 ist die Ausfuhr nur noch für jene erlaubt, die bei einem registrierten Unternehmen gebucht haben, nur noch 18 Kilogramm und nur noch zweimal im Jahr. Davon erhofft sich die Regierung, dass seriöse Angeltourismus-Unternehmen gestärkt werden und Fischschmuggel besser unterbunden werden kann. Wer sich lediglich sein nächstes Abendessen aus dem Meer holen will, kann dies aber problemlos weiter tun.
Früherer Artikel zum Thema: Hohe Strafen für Angeltouristen wegen Fisch-Schmuggels
Ein interessante Frage! Besitze mit meiner Frau seit fast 40 Jahre eine Hütte in Norwegen als Alleinbenutzer. Bin über eine ID-Nummer registriert, bezahle Skatt ( Steuern, vier verschiedene Steuerarten, Versicherung und Strom). Haben in der Zeit viel Geld
in die norwegische Wirtschaft einfließen
lassen und dürfen zum jetzigen Stand kein Gramm selbstgefangenen Fisch mehr ausführen. Wem fehlt da das norwegische Augenmaß?
Wir, und alle ausländischen Eigentümer
mit gleichen Interessen, sollten versuchen eine gerechtere Behandlung zu erwirken.
Reinhard Schiller
Hallo , wie sieht es denn aus wenn man Eigentum in Norwegen hat , seinen Jahresurlaub dort verbringt und dann die erlaubte Menge an Fisch mit nach Hause nehmen möchte ?
Prinzipiell dürfen Privatpersonen nach dem Gesetzestext überhaupt keinen Fisch mehr ausführen. Eine Ausnahme gibt es für die kommerzielle Touristenfischerei und für gekaufte Ware von einem registrierten Fahrzeug. Für eigenes Angelgut vom eigenen privaten Boot unabhängig von einem Unternehmen sind nach dem Text keine Ausnahmen vorgesehen. Vielleicht lässt sich das vor Ort klären?
Hier ist der Text:
https://www.regjeringen.no/contentassets/71bebfbc1ce246758e712a0dbaf358d9/forskrift-turistfiske-pdf.pdf