Norwegen: Strengere Regeln für Angeltouristen ab 2021

Norwegen. Seit gestern dürfen Touristen aus einer Reihe von europäischen Ländern wieder nach Norwegen reisen. Darunter vermutlich auch einige, die die guten Angelmöglichkeiten in Norwegen ausnutzen wollen. Wer den Fang nicht gleich verspeisen, sondern tiefgefroren mit nach Hause nehmen will, muss allerdings die geltenden Höchstgrenzen beachten – und diese werden im kommenden Jahr noch einmal abgesenkt.

Angler, Ofotfjorden

Angler, Ofotfjorden

Das ist dieses Jahr noch erlaubt: Wer privat unterwegs ist und an einer günstigen Stelle am Meer seine Angel auswirft, muss auf geschützte Arten und Mindestmaße achten. Er darf bis zu zehn Kilogramm Fisch oder Fischfilet mit über die Grenze nehmen. Wer seine Angeltour bei einem offiziell registrierten Touristenfischereibetrieb/ Angelcamp  gebucht hat, darf sogar 20 Kilogramm mit über die Grenze nehmen. Die Beschränkung der Ausfuhrmenge dient der Kontrolle des Bestands, der nicht überfischt werden und für alle reichen soll.  Registrierte Touristen-Angelcamps müssen die Fangmengen der fünf wichtigsten Arten melden: Kabeljau, Köhler, Heilbutt, Steinbeißer und Rotbarsch. Theoretisch ist es aber noch erlaubt, jede Woche zum Angeln nach Norwegen zu kommen und den Fischvorrat mitzunehmen. Für Süßwasserfische gelten andere Regeln.

Immer wieder Fischschmuggler unterwegs

Dass es immer wieder Leute gibt, die versuchen, mit größeren Mengen durchzukommen, zeigt sich bei Kontrollen. Den größten Fang machten Zöllner in Karigasniemi an der Grenze zu Finnland in der Osterzeit 2019: In drei Fahrzeugen aus drei verschiedenen Ländern beschlagnahmten sie insgesamt 758 Kilogramm Fisch.  Solche semi-professionellen Fischschmuggler sind auch den norwegischen Berufsfischern ein Dorn im Auge, denn sie selbst müssen sich an Quoten halten und Rechenschaft ablegen. Insgesamt meldete der norwegische Zoll im vergangenen Jahr 9,8 Tonnen beschlagnahmten Fisch.

Ab 2021 strengere Kriterien für Fisch-Ausfuhr

Ab 1. Januar 2021 ist die Ausfuhr nur noch für jene erlaubt, die bei einem registrierten Unternehmen gebucht haben, nur noch 18 Kilogramm und nur noch zweimal im Jahr. Davon erhofft sich die Regierung, dass seriöse Angeltourismus-Unternehmen gestärkt werden und Fischschmuggel besser unterbunden werden kann. Wer sich lediglich sein nächstes Abendessen aus dem Meer holen will, kann dies aber problemlos weiter tun.

Früherer Artikel zum Thema: Hohe Strafen für Angeltouristen wegen Fisch-Schmuggels

 

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