MSC-Siegel für nordostatlantische Makrelen gestrichen

Makrelen aus dem Nordostatlantik dürfen demnächst nicht mehr mit MSC-Siegel verkauft werden. Die Lizenz gilt nur noch für Fang bis zum 2. März. Der Bestand sei zu sehr geschrumpft, so die Organisation, die Siegel für nachhaltige Fischerei vergibt, in einer Pressemitteilung. Davon betroffen sind Fischereiunternehmen in acht Ländern.

Makrele

Landen zu viele Makrelen auf dem Teller? Foto Pixabay

Nach den Daten des ICES ( International Council for the Exploration of the Sea) sei der Makrelen-Bestand seit 2011 ständig geschrumpft. Damals war er mit 4.79 Millionen Tonnen auf einem Höhepunkt. Fischerei regelmäßig über der empfohlenen Quote und geringe Vermehrung hätten dazu geführt, dass der Bestand  im September 2018 unter 2, 75 Millionen Tonnen gefallen sei. Für MSC ist damit eine Mindestgrenze erreicht. Das Gutachten dazu wurde gerade festiggestellt. Dies MSC-Organisation zieht nun die Notbremse und fordert von den Fischereiunternehmen nachhaltigere Konzepte. Der Makrelenbestand müsse sich erholen. Die Berechnungen zum Bestand werden noch überprüft.

Betroffen davon sind Fischereiunternehmen aus Island, den Färöer, Irland, Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Schweden. Die EU-Länder, Norwegen und die Färöer hatten sich im vergangenen Herbst auf eine Quote von 653 438 Tonnen für 2019 geeinigt. 2018 wurden gut eine Million Tonnen Makrelen gefangen. Die ICES-Wissenschaftler haben allerdings einen viel deutlicheren Rückgang für 2019 gefordert. Maximal 318 403 Tonnen dürften gefangen werden, damit der Bestand sich erholt.

Länder streiten schön länger über Fangquoten

Es ist nicht das erste Mal, dass über die Makrele diskutiert wird. 2012 hatte MSC das Siegel wegen Überfischung schon einmal eingezogen. Ursache: Die Fangnationen konnten sich nicht einigen, insbesondere Island und die Färöer wollten sich nicht mit dem zufrieden gaben, was die EU ihnen zugestehen wollte. 2016 wurde das Gütesiegel damals wieder vergeben. Die EU, Norwegen und die Färöer kooperieren inzwischen, auch für die anderen Fangländer sind Quoten vorgesehen.

Für die Verbraucher werde es zunächst keine praktischen Auswirkungen haben, meint das Fischmagazin. Die meisten hätten ihre Fangsaison nämlich schon beendet, es gebe genug Makrelen-Vorrat. Die Branche hoffe, dass in der anstehenden Fangpause herausstellt, dass der Bestand doch größer ist, und das Siegel wieder ausgegeben wird, das für viele Läden und für viele Käufer inzwischen Bedingung ist.

Fische zählen im Atlantik ist natürlich immer mit Unsicherheiten behaftet. Eine überraschende Makrelen-Vermehrung wäre für die Fischindustrie sicher der bevorzugte Weg: ganz ohne schmerzhafte Einschnitte.

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