Metal-Oper Fish to Mars: Die etwas andere Biologiestunde

Bergen (Norwegen). Ein Raumschiff mit Menschen und Lungenfischen unterwegs zum Mars. Dort: eine Art Festung, die nur die Lungenfische öffnen können. Welche Rolle haben die Menschen überhaupt im Universum? Und kriegen sie die Kurve oder vergeigen sie es? Das Science-Fiction-Szenario ist der Plot der Metal-Oper „Fish to Mars„, die gestern im Aquarium von Bergen uraufgeführt wurde. (Trailer hier). 

Lungenfisch

Geheimnisvoller Lungenfisch. Foto Joel Abroad, CC BY 2.0

Science ist hier absolut wörtlich zu nehmen, denn die Action basiert auf harter Wissenschaft: Der Lungenfisch ist tatsächlich evolutionär uralt und ein ziemlich geheimnisvolles und widerstandsfähiges Tier, das in zwei Elementen überleben kann. Er hat ein umfangreicheres Genom als der Mensch.  Das spielt dann auch eine wichtige Rolle in der Geschichte, in der das Erbgut vom Fisch in den Menschen transferiert werden muss. Was nicht mehr so Science Fiction ist, seit es CRISPR gibt. Das Stück ist gedacht als Wissensvermittlung der etwas anderen Art. Unterstützt wird es deshalb unter anderem von der Universität Bergen, dem Meeresforschungsinstitut in Tromsø und dem norwegischen Forschungsrat.

Metal trifft Meeresforschung

Der Plot zu Fish to Mars kommt vom Kanadier Peter Watts, nicht nur Autor, sondern auch Meeresbiologe. Manus und Libretto stammen von der Meeresbiologin Karen Pittman, Professorin der Universität Bergen, und dem Komponisten Arild Brakstad. Brakstad stand 2010 auch hinter dem ersten Black-Metal-Musical, das in Bergen aufgeführt wurde. Die Geschichte wurde über mehrere  Jahre entwickelt und auch einem Testpublikum vorgeführt wurde.  Das Konzept: Norwegischer Metal trifft norwegische Meeresforschung – in Opernform. Regisseurin und Choreografin ist Ann-Terese Aasen. In den Rollen sind Künstler zu sehen, die schon zuvor gerne die Genregrenzen überschreiten. Wer jetzt die Idee hat, diese spektakuläre Biologiestunde bei seinem nächste Besuch im Bergen mitzunehmen, muss sich beeilen: Vorführungen gibt es nämlich nur noch heute und am 14. Mai. Alle anderen müssen darauf hoffen, dass es eine Wiederholung gibt. Oder jemand mit der Videokamera daneben steht und das Ergebnis der vielen Arbeit noch mehr Menschen zugänglich wird.

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