Jokkmokk: 10 000 Hektar neue Naturreservate geplant

Jokkmokk (Schweden). 10 000 Hektar Wald mit hohem ökologischen Wert in der Umgebung von Jokkmokk sollen als Naturreservate geschützt werden. Die insgesamt elf verschiedenen Gebiete liegen in der Nähe bestehender Reservate und Nationalparks oder schließen direkt daran an.

Naturreservat

Zukünftiges Naturreservat Sarkavarebrännan. Foto Frédéric Forsmark

Mehr Naturreservate einrichten – diesen Auftrag hatte die Naturschutzbehörde von der inzwischen abgewählten Regierung bekommen und zusätzliche Mittel dazu. Und die Behörde lieferte: 2015 wurde der Schutz für 153 neue Gebiete beschlossen, 2016 waren es 273, 2017 283. Besonders viele davon liegen in den beiden nördlichsten Regionen Västerbotten und Norrbotten.  Noch wichtiger als die Anzahl ist jedoch die Fläche: Im vergangenen Jahr war Jämtland hier Spitzenreiter mit insgesamt 36 900 Hektar.

2018 wurde diese Politik noch fortgesetzt, und ein Ergebnis davon ist die jüngste Entwicklung in Jokkmokk.  Die lokale Waldverwaltung Jokkmokks Allmänning, die Region Norrbotten und die Naturschutzbehörde haben vereinbart, Waldflächen mit besonders hohem ökologischen Wert unter Schutz zu stellen. Zu der Lösung gehört, dass Jokkmokks Allmänning als Ersatz für die zukünftig nicht mehr kommerziell bewirtschafteten Flächen entsprechende  aus dem staatseigenen Waldbesitz erhalten kann.

„Wälder in Jokkmokk gehören zu den wertvollsten des Landes“

„Die Wälder in Jokkmokk gehören zu den wertvollsten des Landes und werden die vorhandenen Schutzgebiete sehr gut ergänzen“, so Claes Svedlindh von der Naturschutzbehörde in der Pressemitteilung. Der nördliche Teil des Gebiets Karatj-Råvvåive schließt beispielsweise direkt an das Naturreservat Pärlälven an. Über die zukünftige Nutzung des südlichen Teils soll im kommenden Jahr eine Entscheidung fallen. Ganz in der Nähe beginnt dann das Welterbegebiet Laponia.

Karatj-Råvvåive

Karatj-Råvvåive. Foto Frédéric Forsmark

Das formelle Verfahren zur Einrichtung der jeweiligen Naturreservate beginnt jedoch jetzt erst. Dazu gehört eine breite Beteiligung Betroffener, unter anderem der Samenkooperativen der jeweiligen Gegend.

Die Bemühungen um eine Ausweitung der Schutzgebiete sahen nicht alle gern. So meinte vergangenes Jahr der Vertreter einer Waldeigentümergemeinschaft gegenüber SVT, wolle man Öl, Stahl und Beton ersetzen, müsse man mehr Wald nutzen, nicht weniger. Auch die staatlich beauftragte Untersuchung von Wäldern auf Schlüsselbiotope kam bei Waldbesitzern nicht gut an. Doch der größte Teil des schwedischen Waldes wird weiterhin intensiv bewirtschaftet: Im vergangenen Jahr wurden laut Skogsstyrelsen 90,9 Millionen Kubikmeter Wald abgeholzt. Das ist zwar etwas weniger als im Vorjahr, aber immer noch 25 Millionen Kubikmeter mehr als 1990.

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