Island. Der populäre Canyon Fjaðrárgljúfur ist nun unter Naturschutz gestellt. Das meldete die isländische Regierung. Damit ist ein weiterer Schritt getan, um den bildschönen Canyon einerseits für Besucher zugänglich zu machen, andererseits als beeindruckendes Naturphänomen zu erhalten. Fjaðrárgljúfur ist in privatem Besitz. Die Eigentümer haben einen Vertrag mit dem Staat Island geschlossen.
Der Canyon galt lange als Geheimtipp, bis Justin Bieber dort ein Video drehte. Danach erhielt er mehr Zulauf, als die damalige Infrastruktur verkraften konnte, und er wurde mehrfach gesperrt, damit sich die Natur erholen konnte. Als das Gelände mit dem Canyon 2022 von einem privaten Besitzer an den nächsten verkauft wurde, hatten manche Sorge, dass dies den Canyon auf die eine oder andere Weise negativ beeinträchtigen könnte. Beim Besitzerwechsel wurde eine Vereinbarung mit dem Staat über die Kooperation zum Schutz des Canyons geschlossen.
Zugang zum Canyon weiter gratis, aber Parkgebühren
Bereits seit dem vergangenen Jahr werden nun vor Ort Parkgebühren erhoben, dafür hat der neue Eigentümer die Anlagen auch überholt. Der eigentliche Zugang zur Schlucht ist, wie zugesichert, weiterhin gratis. Im Januar 24 folgte dann ein weiteres Abkommen zwischen dem Eigentümer Hveraberg ehf. und dem Umweltministerium über die zukünftige Infrastruktur vor Ort – sowohl zum besseren Schutz der Natur als auch zur Sicherheit und als Service für die Besucher. Als weiteren Schritt hat das Umweltministerium das Gebiet nun offiziell unter Schutz gestellt. Umgesetzt wird dies in Kooperation zwischen den Eigentümern und der Kommune Skaftárhreppur.
Geologischer Prozess, der bis heute andauert
Die Schlucht Fjaðrárgljúfur ist etwa 1,5 Kilometer lang und bis zu 100 Meter tief. Sie ist ein Beispiel für einen geologischen Prozess, der am Ende der letzten Eiszeit vor etwa neun Millionen Jahren begann und bis heute andauert. Ein Gletscherfluss mit viel Sediment füllte erst einen See und grub sich dann durch die Palagonitfelsen. Fjaðrárgljúfur ist auch Teil des Katla Geoparks.
Früherer Artikel zum Thema: Fjaðrárgljúfur an privat verkauft – Vertrag soll Naturdenkmal schützen