Sonnensturm störte Vulkanüberwachung auf Island

Bis in die Alpen gab es in der Nacht zu Samstag Nordlichter zu sehen. An manchen Orten gab es Nebenwirkungen dieses größten Sonnensturms seit rund 20 Jahren: So sollen Landwirte in den USA Probleme gehabt haben, mit Satellitenunterstützung effizient zu säen. Und auf Island haben die Daten zur Überwachung der Landhebung bei Svartsengi eine Delle. Es sah aus, als hätte die Landhebung aufgehört – doch es handelte sich lediglich um einen vom Sonnensturm hervorgerufenen Messfehler.

Ansammlung von Magma unter Svartsengi – und eine Delle nach dem Sonnensturm. Quelle Veðurstofa Íslands

Elon Musks Starlink-Satelliten hatten offenbar Probleme, meisterten diese Saison jedoch nach bisherigen Informationen besser als 2022, wo einige aufgrund eines Sonnensturms nicht mehr einsatzfähig waren. Aus den USA wird gemeldet, Landwirte hätten ihre Traktoren mitten in der Aussaatphase stehen lassen müssen, da das Präzesions-GPS nicht funktionierte.

Auf Island sah es zwischenzeitlich so aus, als habe die bisher stetige Magma-Einströmung in die Kammer unter Svartsengi gestoppt. Doch inzwischen berichtete der isländische Wetterdienst: Das war ein Messfehler des Positionierungssystems, hervorgerufen durch den heftigen Sonnenwind und die Störung  Erdmagnetfelds.

Land bei Svartsengi hebt sich weiter

Tatsächlich ist weiter Magma unter Svartsengi eingeströmt und das Land hat sich weiter gehoben. Es ist nun seit Beginn des jüngsten Ausbruchs am 16. März um etwa 20 cm angewachsen. Dieser Ausbruch endete erst vor wenigen Tagen. Ein neuer Magmafluss oder ein neuer Ausbruch in nächster Zeit seien sehr wahrscheinlich, so der Wetterdienst. Ein Ausbruch könnte ohne große Ankündigung erfolgen – voraussichtlich ebenfalls im Bereich der Kraterreihe Sundhnúksgígar.

Als stärkstes Sonnensturm-Ereignis in der bekannten Geschichte gilt das Carrington-Ereignis  im Jahr 1859. Damals sollen sogar in der Karibik Nordlichter zu sehen gewesen sein.

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