Sisimiut (Grönland). Grönland hat auch im Sommer Eis und Schnee – zum Skifahren nutzte dies bisher kaum jemand. Nun gibt es jedoch Pläne, zwischen Sisimiut und Kangerlussuaq das „größte Sommerskigebiet Nordamerikas“ einzurichten. Voraussetzung dafür: Die schon lange diskutierte Straßenverbindung zwischen den Orten. Darüber berichtete Sermitsiaq.

Wegloses Land: Grönland. Karte sel/stepmap
Straßen zwischen Orten gibt es in Grönland bisher nicht. Wer reist, nimmt den Wasser- oder Luftweg. Der Landweg funktioniert nur im Winter, wenn Schnee und Eis eine Piste für das Schneemobil schaffen. Damit kommt man auch heute schon zum Gletscher Aqqutikitsoq. Eine Gruppe grönländischer Geschäftsleute plant schon lange, diese Region stärker für Touristen zugänglich zu machen, unter anderem mit einem Sommerskigebiet.
Geplant ist ein Hotel am Gletscher mit verschiedenen Möglichkeiten für einen Ganzjahres-Skibetrieb und einer Menge weiterer Aktivitäten, beispielsweise Schlittenhundetouren und Schneemobilfahren auch im Sommer. Außerdem soll in Kooperation mit dem Zoo Aalborg ein Park mit arktischen Tieren entstehen. Dafür wurde die Gesellschaft Sikumiut Aps gegründet. Greenland Venture und der Vækstforden haben Zuschüssen angekündigt. Auch die isländische Wings Capital hf ist nun in das Projekt eingestiegen. Ziel des Projektes ist, Touristen anzulocken und Arbeitsplätze zu schaffen.
Voraussetzung: Arctic Circle Road
Damit die Touristen das Gebiet überhaupt erreichen, müsste allerdings ein lange diskutiertes und bisher als nicht finanzierbar geltendes Projekt umgesetzt werden: die Arctic Circle Road, die etwa 150 Kilometer lange Straße zwischen Kangerlussuaq mit internationalem Sisimiut. Bisher konnte man diese Strecke lediglich wandern (Arctic Circle Trail), die Kommune Qeqqata plante als realisierbaren Kompromiss eine Strecke für ATV (geländegängige vierrädrige Fahrzeuge). Gegenüber Sermitsiaq wirbt ein Vertreter von Sikumiut Aps damit, dass die Straße durch das geplante Projekt wirtschaftlich würde. Sie könne auch als öffentlich-privates Projekt umgesetzt werden.
Bei früheren Anfragen standen alle grönländischen Parteien dem Vorhaben positiv gegenüber. Noch hat Sikumiut Aps die Genehmigung allerdings nicht in der Tasche.
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