Grönland: Eisfjord-Ringelrobbe hat spezielle Gene

Grönland. Die arktische Ringelrobbe ist rund um den Nordpol verbreitet. Doch zwischen den grönländischen Exemplaren gab es auffällige Unterschiede. Kein Wunder: Wie eine Forschergruppe des grönländischen Naturinstituts (Pinngortitaleriffik) nun nachweisen konnte, zeigen die Robben im Ilulissat Eisfjord, grönländisch Kangia, einige genetische Besonderheiten. Dazu gibt es auch einen Artikel in Molekular Ecology.

Kangia-Ringelrobbe

Kangia Ringelrobbe bei der Untersuchung. Foto Pinngortitaleriffik

Die Ringelrobbe von Kangia ist größer und hat andere Farbnuancen als die übrigen Ringelrobben in der Baffin Bay. Deshalb hätten die Einheimischen sie schon früher unterschieden, heißt es in der Pressemitteilung: Kangiat für „die aus Kangia“ und Kitaajaqqat für „die Kleinen aus dem Westen“.

Wodurch genau die Robbengruppe aus dem Eisfjord  in der Vergangenheit so lange von den anderen isoliert wurde, dass sie genetische Unterschiede ausbildeten, lässt sich bisher nicht klären – nur das Faktum, dass sie sich äußerlich und genetisch unterscheiden. Kangia-Robben seien außerdem besonders standorttreu. Nur eine von 24 getrackten Robben habe das Gebiet um Untersuchungszeitraum verlassen.

„Die Ringelrobben von Kangia sind in Kontakt mit anderen Ringelrobben. Trotzdem behalten sie ihre Besonderheiten und werden deshalb als ein Ökotyp bezeichnet, was unter Robben sehr selten ist“, so Forscher Aqqalu Rosing-Asvid, einer der beiden Hauptautoren.

Nach der Zählung 2018 gibt es etwa 3000 Kangia-Ringelrobben, allein in der Baffin Bay und den anschließenden Gebieten leben 1,2 Millionen arktische Ringelrobben. Der Ilulissat Eisfjord wird von dem schnell fließenden Gletscher Sermeq Kujalleq (dänisch Jakobshavn Isbræ) ständig mit Eis gefüllt und ist Unesco-Welterbe.

Unterarten auch in der Ostsee

Es gibt mehrere Unterarten der Ringelrobbe, die jedoch jeweils in abgetrennten Gebieten leben: In der nördlichen Ostsee (vor allem im Bottnischen Meerbusen/Bottenwiek), im Saimaa-See (Finnland), im Ladoga-See (Russland) sowie im Ochotskischen Meer (Russland).

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