Ghana ist der 100. Einleger im „Doomsday Vault“.

Longyearbyen/Spitzbergen (Norwegen). Ein Forschungsinstitut aus Ghana ist der 100. Einleger, der Proben seines wertvollen Saatguts dem Saatgutspeicher in Longyearbyen zur Lagerung anvertraut. Das meldete die Verwaltung des Svalbard Global Seed Vault. Die Botanischen Gärten der Universität Bonn haben diese Marke knapp verpasst – auch dieses Institut hat diese Woche zum ersten Mal eine Kiste nach Spitzbergen gebracht. Der Saatgutspeicher, norwegisch Svalbard Frøhvelv, ist auch als „Doomsday Vault“ bekannt.

Eingang Svalbard Global Seed Vault

Eingang Svalbard Global Seed Vault. Foto Crop Trust

Die Botanischen Gärten der Universität Bonn haben Samen von zwölf Sorten Gemüse deponiert, so die Pressemitteilung der Bonner Universität, darunter Saatgut der Schalerbse „Kleine Rheinländerin“, des Wirsingkohls „Bonner Advent“ und der Tomate Tomate „Bonner Beste“. Das Forschungsinstitut aus Ghana (CSIR-PGRRI) lieferte Mais, Reis und Samen von Aubergine und Augenbohnen. Außerdem nutzten 13 weitere Institute fast aller Kontinente diesen Termin, um noch weiteres Genmaterial dort sicher zu lagern. Insgesamt liegen dort 15 Jahre nach der Eröffnung 1,2 Millionen Saatgutproben.

Genetische Reserve für Krieg, Krise und Klimawandel

Aufgabe des Svalbard Global Seed Vault ist, Saatgut im Berg gekühlt zu lagern, bis bei Krieg oder Krise die lokalen Reserven nicht mehr ausreichen. Ein syrisches Institut aus Aleppo war das erste, das schon einmal auf seine Reserve auf Spitzbergen zurückgreifen musste. Der Klimawandel macht es außerdem nötig, genetische Vielfalt zu erhalten, um sich besser anpassen zu können.  Eigentümer der Anlage  ist der norwegische Staat. Um den Betrieb kümmert sich das Nordic Genetic Resource Center (NordGen), die gemeinsame Genbank der nordischen Länder, gemeinsam mit der internationalen Organisation Crop Trust.

Besucher sind drin nicht erlaubt, man kann nur den mit Kunst gestalteten Eingang sehen. Man kann aber einen virtuellen Rundgang durch die Anlage im Berg dort machen.

Früherer Artikel zum Thema: Seit 15 Jahren: Saatgutspeicher auf Spitzbergen

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