Fährverbindung zu den Westmännerinseln jetzt auch elektrisch

Island. Die Geschichte der neuen Fähre Herjólfur, Islands Verbindung zu den Westmännerinseln, lief nicht immer glatt. Doch nun wurde ein wichtiges Ziel erreicht: Die Fähre fuhr erstmals elektrisch zwischen Heimaey und Landeyjahöfn. Das meldete RÚV.

Herjolfur

Neue Fähre Herjólfur, die Verbindung zu den Westmännerinseln. Foto Vegagerðin

Die neue Fähre wurde in Polen gebaut und im Sommer 2019 geliefert. Sie war später fertig als verabredet, und ein Grund dafür war der erst nachträglich von der Regierung geäußerte Wunsch, die Fähre auch komplett elektrisch fahren zu lassen. Nun wurde dieser Antrieb erstmals und dann gleich mehrfach auf der Strecke Heimaey-Landeyjahöfn eingesetzt. Die Strecke dauert 35-45 Minuten. Da in Landeyjahöfn noch nicht geladen werden kann, musste der Rückweg jeweils mit Diesel geschehen. Es ist aber geplant, auch dort eine Ladestation einzurichten. Dann soll der Fährverkehr ohne Diesel auskommen. Die neue Fähre löst die gleichnamige alte auf derselben Strecke ab. Sie hat weniger Tiefgang, um im flachen Landeyjahöfn besser manövrieren zu können.

Der Diesel wird trotzdem noch gebraucht. Denn bei zu schlechtem Wetter kann Landeyjahöfn nicht angelaufen werden. Ausweichhafen bei schlechtem Wetter ist das in der Vergangenheit genutzte þorlákshöfn. Die Verbindung von Heimaey dorthin dauert allerdings fast drei Stunden. Dafür würde der Strom nicht reichen. Bei manchen Fahrgästen reicht auch die Geduld nicht. Die Fahrt ist nicht nur länger, sondern kann bei schlechtem Wetter schaukelig werden.

Landeyjahöfn versandet extrem schnell

Landeyjahöfn war zwar extra gebaut worden, um die Fahrzeit auf die Westmännerinseln zu verkürzen. Er wurde 2010 eingeweiht. Bei seiner Einfahrt baut sich aber bei stürmischem Wetter eine üble Welle auf. Es stellte sich inzwischen auch heraus, dass er noch schneller versandet als ursprünglich gedacht. Eine Ursache dafür ist unter anderem der Ausbruch des Eyjafjallajökull. Dadurch wurde ein Teil Gletschereis abgeschmolzen und Sediment ins Meer gespült. Morgunblaðið rechnete aus, dass dort inzwischen 4,1 Millionen Kubikmeter Sand ausgebaggert wurden. Das Blatt verglich dies mit dem Bau der Pyramiden von Gizeh: Dafür wurden 5 Millionen Kubikmeter Sand benötigt.

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