Uranabbau-Verbot in Grönland jetzt beschlossen

Grönland. Nach einem halben Jahr im Amt hat die neue grönländische Regierung ihr größtes Wahlversprechen erfüllt. Mit knapper Mehrheit ist der Abbau von Uran nun wieder verboten. Damit ist auch das Minenprojekt in Kuannersuit hinfällig. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.

Kvanefjeld

Lage von Kuannersuit/ Kvanefjeld in Südgrönland. Karte mit Hilfe von stepmap

Ein Gesetz gegen Uranabbau in Grönland sinnvoll auszuformulieren, ist gar nicht so einfach, wie es klingt. Denn Uran kommt dort natürlicherweise häufig vor. So ist es auch in Kuannersuit, wo das Hauptziel der Mine eigentlich die Seltenen Erden sind. Uran ist dort ein Nebenprodukt, aber reichlich vorhanden. Es sollte mit abgebaut und vermarktet werden.

Ziel des neuen Gesetzes ist es, Uranabbau zu verbieten, ohne damit alle anderen Bergbauprojekte unmöglich zu machen, die das Pech haben, dass dort auch Spuren von Uran liegen. Deswegen ist im Gesetz ein Grenzwert von 100 ppm Gewicht (Anteile pro Million) festgelegt, das heißt: Wo Uran vorkommt, aber unterhalb des Grenzwertes, dürfen andere Rohstoffe abgebaut werden. Betreiber Greenland Minerals in Kuannersuit kann dies nicht für sich in Anspruch nehmen, da Uran dort einen viel höheren Anteil hat.

Nur knappe Mehrheit für Uran-Stopp

Die Abstimmung war knapp: Von den Anwesenden waren 11 für das Gesetz – die Regierungsparteien Inuit Ataqatigiit und Naleraq. Die 9 Gegenstimmen kamen von den sozialdemokratische Siumut und den Demokraten. Diese beklagen, Grönland würde nun eine Möglichkeit des Einkommens genommen. Die zwei Atassut-Vertreter enthielten sich – die Fraktion, eigentlich Stützpartei der Regierung, hatte eine Volksabstimmung darüber gewünscht.

Das Uranverbot war 2013 unter der Siumut-Regierung von Aleqa Hammond aufgehoben worden. Die Hoffnung dabei war, dass Bergbau Grönland Einkommen verschaffen und von Dänemark unabhängig machen würde.

Greenland Minerals gibt noch nicht auf

Das Genehmigungsverfahren für das Projekt von Greenland Minerals hatte noch unter der alten Regierung begonnen, die das Projekt befürwortete. Trotz des geplanten Uranverbots wurden die vorgeschriebenen Schritte zunächst weiter durchlaufen. Erst gestern erhielt die Regierung ein neues Dokument. Greenland Minerals hat seine Pläne noch nicht aufgegeben.

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Eine Antwort zu Uranabbau-Verbot in Grönland jetzt beschlossen

  1. Frank Seliger sagt:

    Uranabbau ist immer problematisch und mit hohen Risiken verbunden. Es sollten nicht nur die Gewinne für die Unternehmen kalkuliert werden, sondern auch die enormen Schäden für die Menschen und die Natur, die oft unkakulierbar sind. Man kann dies noch heute im Erzgebirge ( Sachsen ) erfahren, wo die deutsch / sowjetische Bergbaugesellschaft Wismut bis Ende 1989 riesige Mengen Uran abgebaut haben.

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