BMW vergibt Großauftrag an Batteriefabrik Northvolt

Skellefteå (Schweden). In Skellefteå, Nordschweden, wächst eine Batteriefabrik heran: die „Gigafactory“ Northvolt. Als zweiter deutscher Autokonzern nach VW hat sich BMW dort Batteriezellen für zukünftige Elektroautos gesichert – im Wert von zwei Milliarden Euro.

Northvolt

Visualisierung von Northvolt Ett. Quelle Northvolt

BMW hat Northvolt schon früh finanziell unterstützt. Die BMW Group und Northvolt arbeiten außerdem bereits gemeinsam mit Umicore in einem Technologiekonsortium zusammen, um die Wertschöpfungskette für Batteriezellen zu optimieren – auch in Bezug auf Nachhaltigkeit. Northvolt hat bereits ein Forschungszentrum im schwedischen Västerås. Dort ist auch eine Pilotanlage für Batterie-Recycling geplant, die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll.

Die Massenproduktion der Batterien soll allerdings da stattfinden, wo es für die energieintensive Herstellung auch genug günstigen Strom aus regenerativen Quellen gibt: in Nordschweden, aus Wasserkraft und zunehmend auch Windkraft.  Die Arbeiten für das riesige Werk haben vergangenen Herbst begonnen. SVT vergleicht die Größe mit Gamla Stan in Stockholm – 527 000 Quadratmeter. Mehr als 2000 Menschen sollen dort arbeiten, wenn alles fertig ist. Es ist aktuell das größte Industrieprojekt Schwedens. Damit überhaupt all die Bauarbeiter untergebracht werden können, entsteht gerade ein mobiles neues Wohnviertel in Skellefteå-Ursviken aus Fertigteilen mit Platz für 400 Personen.

Erster Teil der schwedischen Gigafactory soll 2021 in Betrieb gehen

Der erste Abschnitt der Gigafactory, Northvolt Ett, soll im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Bis 2024 soll die Produktion  Batterien mit einer Kapazität von insgesamt mindestens 32 Gigawattstunden jährlich umfassen. Bis 2022 soll dort auch eine Batterie-Recyclinganlage aufgebaut werden. Ab 2030 will Northvolt 50 Prozent seines Rohstoffbedarfs aus der Wiederverwertung decken. Der spezifische Metallbedarf der Batterien für Elektroautos ist eines der Probleme beim Ausbau der Elektromobilität. Für den Abbau von Rohstoffen werden tiefe Eingriffe in die Natur vorgenommen, und in vielen Ländern sind sowohl die Arbeitsschutz- als auch die Umweltsstandards unzureichend.

Dass Northvolt mit Strom aus regenerativen Energieformen produzieren kann, ist einer der Gründe für die Auftragsvergabe von BMW an Northvolt. Der Autoproduzent aus München legt aber nicht alle Eier in einen Korb: Es gab außerdem bereits Aufträge an den chinesischen Hersteller CATL und an Samsung. CATL baut gerade in Erfurt eine europäische Batteriefabrik auf.

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