Björkö-Panike: Ideen gesucht für den Wanderweg mit Inselhopping

Kvarken (Finnland). Die Insellandschaft des finnischen Kvarken-Archipels ist so einzigartig, dass sie auf die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Eine Möglichkeit, diese Landschaft zu Fuß zu erleben, ist der 12 Kilometer lange Wanderweg Björkö – Panike. Das Problem: Weil er über Inseln verläuft, gibt es immer wieder Wasserstrecken zu queren, zurzeit nur möglich mit einem Bootstaxi. Nun werden bessere Lösungen gesucht. Darüber berichtete Yle.

Moräne Kvarken

Aussicht von Saltkaret: De Geer-Moränen, Björkö, Finnland

Seit der Eispanzer über der nördlichen Ostsee abgeschmolzen ist, hebt sich dort das Land. Und weil er dort besonders dick und schwer war und die Erdkruste so tief in den Mantel drückte, hebt sich das Land dort immer noch vergleichsweise stark – bis zu 8 Millimetern im Jahr. Das hat in den vergangenen Jahrhunderten dazu geführt, dass alte Häfen zu flach zur Nutzung wurden, aus Meeresbuchten Binnenseen wurden und Inseln zusammenwuchsen. Der Kvarken-Archipel ist eine der Stellen in der nördlichen Ostsee, wo man dies besonders gut sehen kann. Die Inselwelt ist außerdem stark geprägt durch die von Gletschern geschaffenen Moränen. Man kann dies sehr gut vom Aussichtsturm Saltkaret bei Svedjehamn auf Björkö sehen. (Dieser Teil Finnlands ist überwiegend schwedischsprachig.)

Wanderweg mit Wasserlücken

Die vorhandenen Wanderwege in der Region sind meist kurze Runden auf den Inseln. Eine Ausnahme ist der Wanderweg von Svedjehamn auf Björkö nach Panike, der über mehrere Inseln führt. Dabei sind allerdings zweimal Wasserstrecken zu queren, für die man ein Boot braucht, in der Praxis ein Bootstaxi, das man zuvor bestellen muss. Der Wanderweg soll nun überholt werden. Unter anderem sollen die Holzbohlen in den sumpfigen Gebieten, die Rastplätze und die Beschilderung erneuert werden. Auf Björko und Panike soll die Strecke außerdem etwas verlängert werden.

Wanderweg Björkö Panike

Wanderweg Björkö-Panike im September

Im Zuge der Aufrüstung wird auch nach neuen Lösungen für die Wasserquerungen gesucht. Denn Bootstaxis kosten Geld und man muss im Voraus eine Zeit festlegen. Dies halte Leute davon ab, den knapp neun Kilometer langen Teil des Weges im Schärengarten zu nutzen, vermutet die Projektleiterin gegenüber Yle. Ohne Bootstransport kommt man vom Hafenort/Parkplatz Svedjehamn auf dem Weg nur etwa 3,5 Kilometer weit und muss dann umkehren.  Für einfache Brücken sind die Wasserstrecken zwischen Björkö und Stora Segelsören sowie zwischen Rönnskäret und Panike zu weit bzw. solche Brücken  würden das Budget sprengen.

Die Nutzer sind nun aufgefordert, Ideen und Kommentare einzureichen. Folgende Vorschläge zur Wasserquerung liegen vor:

  • regelmäßige, verlässliche Bootspassage nach Fahrplan (personelle/ finanzielle Umsetzung fraglich)
  • autonome Fähre (technische und rechtliche Umsetzung fraglich)
  • Ruderboot (Sicherheitsbedenken, da teils stärkere Strömung/Wind)

In ein paar Jahrzehnten sieht die Situation womöglich ganz anders aus – das Land hebt sich schließlich weiter…

Mehr zur Landhebung siehe Wo das Land immer noch aus dem Meer steigt und speziell Kvarken

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