Grönland. Die grönländische Regierung hat Quoten für den Walfang festgesetzt. Erneut wurde dabei der wissenschaftliche Rat für Narwale in Ostgrönland ignoriert. Obwohl die Tiere dort immer seltener werden, sollen noch 50 gefangen werden dürfen. Auch für Belugas gibt es dort jetzt wieder eine Quote. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.
Bereits 2019 empfahl die NAMMCO (North Atlantic Marine Mammal Commission), auf den Fang vor Narwalen in Ostgrönland zu verzichten, da der Bestand geschrumpft sei. Diese Warnung wurde in diesem Jahr wiederholt. Der Bestand dort sei bedroht. Erst vor kurzem wurde außerdem eine Studie veröffentlicht, deren Thema unter anderem der Abzug von Narwalen aus Ostgrönland ist, weil ihnen dort das Eis fehlt. Der Hauptautor arbeitet am grönländischen Naturinstitut.
Dennoch hat die Regierung eine Quote von 50 Tieren für Ostgrönland beschlossen. Schon in den Jahren zuvor hatte es Konflikte um die Narwal-Quote in Ostgrönland gegeben.
Neu: Quote für Belugas in Ostgrönland
Außerdem wurde neu eine Quote für Belugas eingerichtet: 30 Tiere sollen in Ostgrönland gefangen werden dürfen. Sie sind dort geschützt, es gab ohnehin nur selten welche. Die Quote war ein Wunsch der örtlichen Fischer und Jäger gewesen, nachdem jüngst wieder einmal eine Gruppe Belugas im Kuummit-Fjord gesichtet wurde. Dieser Wunsch war vom Parlament aufgenommen worden. Einen wissenschaftlichen Rat gab es dazu nicht. Dies kritisierte Fernando Ugarte von grönländischen Naturinstitut gegenüber KNR. Man könne nicht wissen, ob die Quote nachhaltig sei. Seiner Einschätzung nach stammen die Belugas von einem Bestand bei Spitzbergen. Laut NAMMCO ist der Bestand von Spitzbergen mit gut 500 Tieren einer der kleinsten, über den man auch wenig weiß.
In Westgrönland sind sowohl Beluga als auch Narwal häufiger. Die Quote dafür wurde auf 294 Belugas und 455 Narwale festgesetzt.
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