Arktis. Das diesjährige Meereis-Minimum in der Arktis war am 12. September. Danach dehnte sich das arktische Meereis noch über 4,81 Millionen Quadratmeter aus. Das meldeten das Alfred-Wegener-Institut und das Meereisportal. Der Wert bestätigt den negativen Trend, ist jedoch kein neuer Rekord.
Anhaltend niedriger Luftdruck und nur moderate Wärme retteten diesen Sommer das arktische Meereis vor einer allzu starken Schmelze. In der Beaufortsee trieb allerdings der Wind die Schollen auseinander und die Konzentration war gering. Einen auffälligen Eisrückgang verzeichnete das Alfred-Wegener-Institut (AWI) auch während seiner Expedition Ice Bird vor Nordostgrönland. Dabei wurde die Eisdicke der Wandelsee bei Flügen darüber mit einem speziellen Kamerasystem gemessen. Die Forscher berichteten von dünnerem Eis und von einer weit ausgedehnten Polynja, also offenem Wasser inmitten von Eis.
Trend nach unten bleibt
AWI und das Meereisportal, eine Kooperation des Helmholtz-Verbundes Regionale Klimaänderungen, des AWI und der Universität Bremen, meldeten in diesem Jahr als Erste das Erreichen des Minimums.Das schrumpfende und dünner werdende Meereis ist ein Indikator für den Klimawandel. Nach den Rekordwerten 2012 (3,5 Millionen Quadratkilometer) und 2020 (4 Millionen Quadratkilometer) wirkt der diesjährige Wert wie eine Atempause, liegt jedoch trotzdem unter früheren Durchschnittswerten. Nach den Berechnungen der Wissenschaftler handelt es sich um das zwölftkleinste seit Beginn der Messungen.
Nordostpassage offen, Nordwestpassage schwieriger
Auch das amerikanische National Snow and Ice Data Center (NSIDC) geht allerdings davon aus, dass das arktische Minimum unmittelbar bevorsteht. NSIDC hat außerdem einen Blick auf die großen arktischen Passagen geworfen. So sei die nördliche Nordwestpassage voller Eis und nicht passierbar. In der südlichen Nordwestpassage gebe es weniger Eis. Die russische Nordostpassage ist praktisch eisfrei. Dort beginnt es nun wieder zu frieren.
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