Weltcup Winterschwimmen – im eisbedeckten Fluss

Skellefteå. Bei der Winterolympiade dürfen sie nicht mitmachen. Schwimmen gilt nämlich als Sommer-Sportart. Damit die Skandinavischen Meisterschaften im Winterschwimmen  in Skellefteå (Nordschweden) am vergangenen Wochenende überhaupt stattfinden konnten, musste allerdings erst einmal ein ausreichend großes Loch in das Eis des Flusses gesägt werden.

Winterschwimmen

Schwimmbecken im Fluss – bereit für den Wettbewerb.
Archivbild Olaf Schneider/Dark&Cold

Für die 370 Teilnehmer war der Wettkampf gleichzeitig Teil des Weltcups im Winterschwimmen. Der Start in Skellefteå war allerdings der nördlichste der diesjährigen Serie. Null Grad hatte das Wasser des Skellefte älv, den ersten Test übernahmen zwei deutsche Schwimmerinnen und wurden dabei gleich vom schwedischen Fernsehen gefilmt. Veranstalter waren die International Winter Swimming Association gemeinsam mit Dark&Cold, dem Verein Skelleftesim, der Kommune Skellefteå und das Lokalmedium Norran.

Nicht nur bei den Wassertemperaturen unterscheiden sich die Regeln von Sommersport und Winterschwimmen: Beim Brustschwimmen im kalten Wasser  wird der Kopf nicht ins Wasser getaucht, man hat auch eine Kopfbedeckung zu tragen. Neopren und überhaupt lange Ärmel oder Hosenbeine sind aber verboten. Gestartet wird im Wasser, nicht mit einem Sprung vom Startblock aus. Die Strecken liegen zwischen 25 und 100 Metern (25-Meter-Bahn). Warme Duschen und Sauna gibt es gleich nebenan am Ufer.

Winterschwimmen

Beim Hut-Wettbewerb geht Optik vor Schnelligkeit.
Archivbild Olaf Schneider/ Dark&Cold.

Das Rahmenprogramm war dem Szenario angepasst: Zur Eröffnung gab es einen Gedichtwettbewerb, bei dem vier Finalisten ihre vorab eingesandten Werke zu Kälte und Dunkelheit vortragen durften – im Wasser. Bewertet wurde auch die Performance. Erlaubt waren maximal 30 Sekunden. Jenseits der sportlichen Wettbewerbe gab es außerdem einen Start, wo die besonders ausgefallene Kopfbedeckung zählte.

Unter den Teilnehmern in Skellefteå dominierten zwar die schwedischen Namen. Wettbewerbe gibt es jedoch weltweit – mit so unterschiedlichen Austragungsorten wie Wladiwostok (Russland), Zaozhuang (China), Ushuaia (Argentinien) und Sydney (Australien).  Alexander Jakovlev aus Lettland, nicht nur Teilnehmer, sondern auch Vizepräsident der International Winter Swimming Association plädierte im Interview mit SVT dafür, dass die Sportart olympisch wird – natürlich im Winter. Null Grad kaltes Wasser sei schließlich wie flüssiges Eis.

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