Norwegen/Finnland. Der Frost ist im hohen Norden eingekehrt – mit deutlichen Minusgraden. Allerdings nicht überall: Aufgrund der Inversions-Wetterlage kann es Temperaturunterschiede zwischen kalten Tälern und Berggipfeln mit Plusgraden geben. Daten der Wetterinstitute in Finnland und Norwegen zeigten einige besonders krasse Beispiele – mit bis zu 30 Grad Unterschied.
Der Berg Saana bei Kilpisjärvi, Kommune Enontekiö (Archivbild)
Der finnische Ort Muonio am gleichnamigen Fluss in Nordfinnland hatte gestern -24, 5 Grad. Die Messtationen auf Gipfeln in der gleichen Kommune zeigten dagegen Plusgrade an: 8,7 auf dem Laukukero und 8 Grad auf dem Sammaltunturi. Auf dem Flughafen von Enontekiö wurden -25, 9 Grad gemessen oben auf dem Berg Saana 7,6. Dasselbe Bild im norwegischen Karasjok in der Finnmark: Im Ort selbst -21,9 Grad – auf dem Berggipfel Iškoras nur 20 Kilometer Luftlinie weiter 4,7 Grad. Das war gestern die höchste Temperatur in Troms und Finnmark.
Inversion: Wenn es oben wärmer ist
Inversion. Quelle: Meteorologisk institutt/Yr, CC BY 2.0
Normalerweise ist es bekanntlich in der Höhe kälter als am Boden. Ausnahme ist die „Inversion“. Sie entsteht, wenn in klaren Herbst- und Winternächten der Boden nachts Wärme abstrahlt und besonders auskühlt. Da kalte Luft schwerer ist als warme, bleibt die kalte Luft unten liegen. Ein Austausch mit der wärmeren Luft darüber findet nicht mehr statt. Bei wenig Wind verstärkt sich das Phänomen. Zurzeit kommt die Sonne außerdem nur noch knapp über den Horizont und kann die tiefen Schichten nicht mehr erwärmen. So bleibt die Trennung der Luftschichten länger bestehen.
Da die Entstehung stark von lokalen Faktoren abhängt, kann eine Inversionswetterlage dazu führen, dass die vorhergesagte Temperatur sich deutlich von der realen unterscheidet, je nachdem, ob man sich unten oder oben befindet.
An der Küste beeinflusst das Meer die Temperaturen ausgleichend, dort liegen sie im einstelligen Minusbereich.
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