Vogelgrippe: Tötung aller Nerze auf betroffenen Farmen

Finnland. Auf 21 Pelztierfarmen in Finnland haben sich Zuchttiere mit Vogelgrippe angesteckt. In zweien davon wurde eine Mutation entdeckt, die die Verbreitung unter Säugetieren erleichtert. Auf sechs Pelzfarmen müssen nun alle Tiere getötet werden, um eine weitere Verbreitung und Mutationen zu verhindern. Als besonders gefährlich gelten Mutationen bei Nerzen, da deren Luftwege den menschlichen ähnlich sind – wie man schon bei Corona gesehen hat. Darüber berichtete Yle.

Nerz

Nerz. Foto Skeeze/Pixabay

Sämtliche betroffenen Pelztierfarmen liegen in Mittel- und Südösterbotten, wo es insgesamt viel Pelztierzucht gibt. Anders als in Dänemark, wo die Betriebe noch viel größer waren,  infizierten sich zur Coronazeit keine Tiere in Finnland – aber jetzt. Angesteckt werden sie vor allem durch wilde Lachmöwen, da die Gehege nicht komplett abgeschottet und „vogelsicher“ sind.

Eine Sequenzierung von Proben legte nahe, dass das Vogelgrippevirus beim Übergang auf Säugetiere mutiert. Auf zwei Farmen habe man Mutationen gefunden, die die Ansteckung zwischen Säugetieren erleichtern, so das finnische Institut für Gesundheit und Wohlfahrt in einer Pressemitteilung. Diese Entwicklung müsse genau verfolgt werden, da mit dieser Anpassung des Virus an Säugetiere auch die Gesundheitsgefahr für Menschen steige.  „Besonders groß ist dieses Risiko bei Nerzen, da die Luftwege bei Nerzen und Menschen sich ähneln. Nerze können sich auch mit der menschlichen saisonalen Grippe infizieren, was das Risiko dafür erhöht, dass neue Viruskombinationen entstehen“, so die Expertin des Instituts, Erika Lindh. Gegenüber Yle erklärte Lindh, Menschen steckten sich nicht einfach damit an, aber wenn man mit erkrankten Tieren hantiere, solle man sich schützen.

Tötung von Blaufüchsen und Marderhunden je nach Situation

Die finnische Lebensmittelbehörde hat deshalb die Tötung aller Nerze in betroffenen Farmen beschlossen. Über Blaufüchse und Marderhunde wird von Fall zu Fall entschieden.  Auf drei Farmen mit nur Blaufüchsen und Marderhunden gab es keine weiteren Symptome oder Todesfälle, sodass  die übrigen Tiere am Leben bleiben durften – bis es dann an ihren Pelz geht.

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