Finnland. Die Kreuzotter ist die einzige Giftschlange im Norden. In Finnland war sie deshalb bis vor Kurzem „Freiwild“. obwohl andere Reptilien und Amphibien dort geschützt sind. Seit dem 1. Juni gilt der Schutz nun auch für die Kreuzotter – mit einer Ausnahmesituation. Darüber berichtete Yle.
Reptilien und Amphibien sind in den meisten Ländern Europas geschützt, auch wenn nicht alle Arten überall im Bestand bedroht sind. Bedroht ist allerdings ihr Lebensraum durch eine immer mehr bebaute, zerschnittene Landschaft. Die Kreuzotter ist die einzige Schlange, die sogar ein Stück nördlich des Polarkreises vorkommt.
In Deutschland ist die Kreuzotter bereits seit 1980 geschützt und auch im Bestand bedroht. In Finnland war das bisher nicht der Fall. Das neue Gesetz nimmt auch sie nun unter den Schutzschirm für Reptilien und Amphibien. Mit einer Ausnahme: Wer eine Kreuzotter auf dem eigenen Grundstück findet und sie nicht einfangen und anderswo aussetzen kann, darf sie töten.
„Auch Tiere, die nicht bei allen beliebt sind, verdienen Schutz“
Reptilienforscher Jarmo Saarikivi von der Universität Helsinki sagte gegenüber Yle, der Schutz der Kreuzottern sei auch deshalb notwendig, weil viele einen Hass auf sie hätten: Es sei eine wichtige Botschaft, dass es nicht richtig sei, wilde Tiere zu töten, und auch Tiere, die nicht bei allen beliebt seien, benötigten und verdienten Schutz.
Für Menschen ist ein Kreuzotterbiss normalerweise nicht tödlich. Erkennbar ist er an der zwei punktförmigen Wunden. Die Symptome können allerdings unangenehm sein. Der betroffene Körperteil sollte ruhiggestellt und ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
In Schweden und Norwegen sind Kreuzottern schon länger geschützt.
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