Kalte Tage auf Spitzbergen: Adventfjord zugefroren

Spitzbergen (Norwegen). Während sich anderswo schon der Frühling zeigt, waren die vergangenen beiden Wochen auffällig kalt auf Spitzbergen. Erstmals seit fast 20 Jahren ist der Adventfjord, also der kurze Fjord bei Longyearbyen, dicht mit Eis bedeckt. Es wird allerdings davor gewarnt, es zu betreten. Darüber berichtete Svalbardposten.

Eiskarte Spitzbergen vom 22. März. Quelle Istjenesten

Jüngst musste das Dienstfahrzeug des Sysselmester, das Schiff Polarsyssel, sich sogar als Eisbrecher betätigen, damit das Versorgungsschiff Norbjørn bis zum Kai in Longyearbyen kam. Nach der Karte des norwegischen Eisdienstes ist auch der innere Teil des Isfjords mit dichtem Treibeis bedeckt. März ist mit -12 Grad Durchschnittstemperatur normalerweise der kälteste Monat auf Spitzbergen, und die vergangenen zwei Wochen des aktuellen Monats waren dies besonders, mit Temperaturen teilweise unter -20 °C. Insgesamt ist das Eis rund um Spitzbergen in dieser Zeit deutlich gewachsen, wie sich anhand älterer Karten nachvollziehen lässt. 

Anfang des Monats sah dies allerdings noch ganz anders aus: Im Norden Spitzbergens war noch offenes Wasser. Am 9. März waren kurzfristig sogar +3,4 °C. Der Februar war im Durchschnitt 3,6 Grad zu warm gewesen, verglichen mit dem langjährigen Normal. Auch der Dezember war 3,5 Grad „zu warm“. Oktober (+0,2), November (-0,1) und Januar (-0,5) hielten sich dagegen beinahe an die langjährigen Durchschnittstemperaturen.

Inzwischen wandern die Temperaturen auf Spitzbergen wieder in Richtung Durchschnitt.

Eislage gut um Spitzbergen, kein Eis bei Neufundland

Eiskarte der Arktis vom 22. März. Quelle NSIDC

Während die Eissituation rund um Spitzbergen gerade zumindest aus Eisbärensicht vergleichsweise erfreulich aussieht, ist sie das nicht in der gesamten Arktis: Besonders auffällig ist auf den Karten des NSIDC das fehlende Eis um Neufundland und der Mündung des St.Lorenz-Stroms, was auch die kanadische Eiskarte zeigt. Auch die östliche Barentsee und im Ochotskischen Meer (Russland) hat weniger als den Median für diese Jahreszeit, und in der Gesamtsumme schleicht die Kurve am untersten Rand entlang.

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