Hiawatha-Krater in Grönland: Einschlag war vor 58 Millionen Jahren

Grönland. 2015 wurde der Hiawatha-Krater unter dem grönländischen Eisschild entdeckt – mit einem Durchmesser von 31 Kilometern einer der größten Asteroiden-Krater überhaupt. Da man an den Krater nicht herankommt, war die Zeitbestimmung aber schwierig. Nun liegt sie vor: Der Einschlag war vor 58 Millionen Jahren. Ein schwedisch-dänisches Forschungsprojekt bewies dies mit zwei unterschiedlichen Methoden.

Hiaeatha Gletscherrand

Wissenschaftler auf Materialsuche am Gletscherrand. Unter dem Eis liegt der Hiawatha-Krater. Foto Shfaqat Abbas Khan, DTU

Als der Asteroid in Nordwest-Grönland einschlug, gab es dort keine Eiskappe, sondern einen Wald und reiches Tierleben. Die Erde erholte sich gerade erst von dem noch größeren Einschlag in Mexiko acht Millionen Jahre früher, der die Dinosaurier hatte aussterben lassen. Die Wissenschaftler hatten zunächst einmal Probleme, überhaupt an Material aus dem Krater zu kommen. Sie erhielten es über das Schmelzwasser, das am Rande des Gletscher zugänglich wird. An diesem Material kann eine Veränderung durch den hohen Druck und die Hitze beim Einschlag nachgewiesen werden. Das Naturhistorische Museum in Stockholm nutzte das Mineral Zirkonium in den Funden, um daraus das Alter mithilfe der Uran-Blei-Methode zu ermitteln. Das Naturhistorische Museum in Kopenhagen erwärmte Sandkörner mit Laser und untersuchte das daraus entweichende Edelgas Argon. Die Studie dazu von Hauptautor Gavin G. Kenny, Co-Autor William R. Hyde und weiteren ist in Science Advances erschienen.

Hiawatha Karte

Der Hiawatha-Krater. Karten Københavns Universitet.

Mit der Datierung des Einschlags stellen sich neue Fragen und es tun sich neue Türen auf. Fest steht: Menschen gab es damals noch keine auf diesem Planeten. Mit der Datierung können nun weitere Projekte starten, die die Folgen des Einschlags für die lokale und die globale Entwicklung der Erde untersuchen.

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Der Meteoriten-Krater unter dem Hiawatha-Gletscher

 

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