Spitzbergen (Norwegen). Welche Bedeutung haben die Ausscheidungen von Walen für das Leben im Meer? Nach einer neuen Untersuchung des norwegischen Meeresforschungsinstitutes sind sie purer Dünger für das Phytoplankton. Ein Minkwal produziert 40 Kilogramm Kot am Tag. Die Untersuchung wurde in Progress in Oceanography veröffentlicht.
Wal-Ausscheidungen sinken nicht zu Boden wie die von Fischen, sondern treiben oben auf dem Wasser – dort, wo das Phytoplankton die Nährstoffe braucht. Für die genaue Untersuchung der Wal-Ausscheidungen haben die Forschenden diesmal mit kommerziellen Walfängern zusammengearbeitet und speziell den Kot von Minkwalen unter die Lupe und auf die Waage genommen. Das Ergebnis: Ein Minkwal produziert 40 Kilogramm Kot am Tag. Bei einem Bestand von rund 15 000 Minkwalen rund um Spitzbergen im Sommer macht das 600 Tonnen täglich. Die wichtigsten Stoffe darin sind Phosphate (10 Tonnen) und Stickstoff (7 Tonnen).
„Solider Beitrag“
Nach den Berechnungen der Forschenden tragen die Minkwale damit mit 0,2-4 Prozent zum Wachstum des Phytoplanktons in der Region bei. Das höre sich vielleicht klein an, sei aber ein solider Beitrag, so Hauptautorin Carla Freitas in der Pressemitteilung des Instituts. Das Phytoplankton ist die Basis aller Nahrungsketten und damit allen Lebens im Meer.
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