Schweden/Finnland. Seit Mitte Juli hatte das Oberflächenwasser der nördlichen Ostsee höhere Temperaturen als „normal „. Darauf machen Wissenschaftler der Universität Umeå jüngst aufmerksam – es sei die längste Wärmewelle der nördlichen Ostsee bisher. Die fortschreitende Erwärmung der Ostsee werde auf Dauer das Ökosystem verändern.
Die Ostsee ist keine Ausnahme : Fast überall erwärmen sich die Meere. In diesem Jahr ist der Nordatlantik besonders auffällig. Die Universität Umeå verfolgt die Temperatur des Oberflächenwassers in der Ostsee seit zwei Jahrzehnten. Mit einzelnen Wärmewellen könne das Ökosystem meist umgehen und sich erholen, heißt es in der Pressemitteilung. Doch bei lang anhaltenden höheren Temperaturen könnte es dauerhafte Verschiebungen geben. „Bei Wärmewellen kann man sehen, dass bakterielle Infektionen bei anderen Organismen zunehmen „, so Nicholas Kamenos, Leiter des marinen Forschungszentrums der der Universität. So könnte sich beispielsweise die Bakterienzusammensetzung in einem Gebiet verändern. Warmes Wasser kann außerdem CO2 schlechter speichern – bisher haben die Meere viel CO2 gebunden.
Im gesamten Ostseegebiet sei die Temperatur seit den 1990er Jahren um 1 bis 1,5 Grad gestiegen, auch wenn dies von Ort zu Ort etwas unterschiedlich sei. Der größte Unterschied sei beim Oberflächenwasser, in der südlichen Ostsee gelte dies auch für das Tiefenwasser.
Der Temperaturen sind nicht das einzige Problem der Ostsee. Andere sind beispielsweise Überfischung und Überdüngung.
Auswirkungen von Unwetter Hans in der Ostsee
Sturm Hans (je nach Ort Beginn 6./7. August) sorgte für heftige Bewegung auf der Ostsee. Entlang der schwedischen Küste führte dies zu Phänomen des „Upwelling“, des Auftriebs, worauf der finnische Meteorologe Mika Rantanen hinweist. Während das warme Oberflächenwasser in den Norden geblasen wurde, kam vor der schwedischen Ostküste kaltes von unten hoch. Dieses Phänomen kam aber nicht bis Kvarken. Das nördliche Ende der Ostsee ist auch aktuell, Ende August, ein bisschen wärmer als der normale Monatsdurchschnitt, beides zu sehen bei havstemperatur.se. Man beachte die 18 Grad bei Haparanda/Tornio ganz im Norden!
Upwelling in der Ostsee:
Text book example of cooling surface waters in Sweden’s east coast due to upwelling.
Last week’s storm pushed warm surface water northwards and cold water rose up from below the surface to replace the water that was pushed away. pic.twitter.com/oubDJbHeJ7
— Mika Rantanen (@mikarantane) August 14, 2023
In der aktuellen Galerie sind noch Bilder von der nördlichen Ostsee zu sehen.