Vulkan auf Reykjanes sorgt für schlechte Luft

Reykjanes (Island). Mehr als zwei Wochen nach Beginn der jüngsten Vulkanausbruchs an der alten Kraterreihe Sundhnúksgígar ist ein Krater immer noch aktiv. In den vergangenen Tagen sorgte er immer mal wieder für schlechte Luft. Klar ist inzwischen, dass sich erneut Magma in der Kammer unter Svartsengi ansammelt – für den nächsten Ausbruch.

Ausbreitung und Dicke der Lava des aktuellen Ausbruchs. Quelle Veðurstofa Íslands et.al.

Die Luftverschmutzung durch vulkanische Gase war zeitweise auch in Reykjavík zu spüren. Wohin sich diese Gase verteilen, hängt von der Windrichtung ab. Die Blaue Lagune war deshalb auch schon mal für einige Stunden evakuiert worden. In Edinburgh gab es zeitweise einen Anstieg an Schwefeldioxiden, die ebenfalls auch den Vulkanausbruch auf Island zurückgeführt wurden, wie die BBC meldet. Eine Vorhersage zur Gasbelastung gibt es beim Wetterdienst auch auf Englisch: https://en.vedur.is/volcanoes/fagradalsfjall-eruption/volcanic-gases/#type=Isl6klst

Lavafluss mit Überraschungen

Die Lava dieses jüngsten Ausbruchs breitet sich laut den jüngsten Informationen des Wetterdienstes inzwischen über 9,2 Quadratkilometer aus, das Volumen wird auf 41 Millionen Kubikmeter geschätzt. Es wurde gerade eine neue Karte herausgegeben, die auch zeigt, auf welche Dicke die Lava inzwischen angewachsen ist. Der Hauptfluss verläuft aktuell vom Krater Richtung Sýlingarfell nördlich um den Berg herum. Meist langsam, doch es kam auch schon zu plötzlicher Beschleunigung, sodass der Grindavíkurvegur inzwischen auch an dieser Stelle von Lava überflossen ist. Die Zufahrtslücken im Schutzwall waren schnell geschlossen worden. Ähnliches könnte sich auch in Zukunft wiederholen, denn es sammelt sich Lava in einem Pool südöstlich von Sýlingarfell.

Lava ähnlich wie die des Ausbruchs 2021

Die chemische Untersuchung der Lava dieses Ausbruchs ergab eine Überraschung, berichtet mbl.is: Sie ähnelt der vom allerersten Ausbruch dieser Serie in den Geldingadalir im Frühjahr 2021. Der Geologe Ol­geir Sig­mar­sson verwies dabei auf das ähnliche Verhältnisse von Kaliumhyperoxid und Titan(IV)-oxid, die für die Bestimmung relevant seien.

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Vulkanausbruch Sundhnúksgígar: Nur noch ein Krater aktiv

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