Kvarken (Finnland). Der finnische Kvarken-Archipel ist eine faszinierende Insellandschaft, die immer noch in Veränderung ist. Künftig wird es noch einfacher, sie zu erwandern: Am Samstag, 29. Juni, startet eine solarstrombetriebene Kabelfähre über den Korsbådafjärden und verbindet die zwei Teile des Wanderwegs Björkö-Panike. Darüber berichtete Yle.
Ehemalige Häfen und Meeresbuchten, die keinen Meereszugang mehr haben. Inseln, die zusammenwachsen. Bei Kvarken hebt sich das Land immer noch jährlich um acht Millimeter – und dabei erscheint auch immer wieder neues Land über der Wasseroberfläche. Dieses Phänomen ist eine Spätfolge der jüngsten Eiszeit: Was der dicke Eispanzer damals tief in den Erdmantel drückte, hebt sich nun, 10 000 Jahre nach dem Abschmelzen des Eises, immer noch heraus. Eine weitere Folge der Eiszeit sind die Moränen. Die Unesco hat dieses Gebiet zum Weltnaturerbe erklärt. Vom Aussichtsturm Saltkaret nahe dem Örtchen Svedjehamn auf Björkö hat man einen guten Überblick. Nach Björkö kommt man vom finnischen Festland aus über die Replotbrücke (finnisch Raippaluodon silta). Die Inseln sind überwiegend schwedischsprachig.
Wanderweg durch die äußeren Schären
Der Wanderweg Björkö-Panike erschließt dieses äußere Schärengebiet und wurde von der finnischen Forstbehörde (Metsähallitus) in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt. (Routenbeschreibungen hier). Er ist etwa 12 Kilometer lang, beginnt ebenfalls in Svedjehamn und verläuft über mehrere Inseln. Ein problematisches Stück war dabei bisher die Querung des Korsbådafjärdens nach Stora Segelsören, eine Strecke von gut 300 Metern. Statt eines Taxiboots können Wanderer nun die neue Kabelfähre nutzen und erhalten so Zugang zu den einsamen, straßenlosen äußeren Schären. Die Fähre kann 30 Personen auf einmal transportieren.
Kabelfähre mit Solarstrom
Die Kabelfähre ist gerade installiert worden und wird zunächst noch von Personal bedient, um Erfahrungen damit zu sammeln. Später soll sie automatisiert und aus der Ferne überwacht werden und von den Wanderern selbst bedient werden können. Da es an diesem abseits gelegenen Anleger keinen Strom gibt, wird sie ausschließlich von Strom aus ihren Solarzellen angetrieben. Die Fähre fährt nur im Hochsommer.
Hat man den Korsbådafjärden überquert, kann man zu Fuß acht Kilometer bis zum Rastplatz Rotörskatan gehen. Die Inseln sind durch eine Brücke verbunden bzw. zusammengewachsen. Es gibt mehrere Rastplätze und es gilt das Jedermannsrecht – Zelten ist auch erlaubt.
Wer ein Fahrzeug in Svedjehamn stehen hat, wird irgendwann umdrehen und denselben Weg zurück nehmen. Ansonsten kann man sich vom Rastplatz Rotörskatan mit einem Taxiboot Richtung Panike übersetzen lassen, wo es wieder Straßenverbindungen zum Festland gibt. Der öffentliche Nahverkehr ist in dieser Region allerdings nicht optimal.