Piteås Schärengarten im Winter

Das, wofür man im Sommer ein Boot braucht, lässt sich im Winter „zu Fuß“ erleben.  Über das Meereis erschließt sich der Schärengarten mit seinen bewohnten und unbewohnten Inseln. Das stabile Eis wird für die Schärenbewohner und Hüttenbesitzer zu einem Teil ihrer Infrastruktur: kleinere und größere Eiswege, die geräumt werden wie ein Gehweg an Land, und für die langen Wege quer über das zugefrorene Wasser nimmt man das Schneemobil.

Die Faszination des Meereises lässt sich aber auch auf Skiern mit eigener Muskelkraft erleben. Zu Beginn des Winters im lockeren, weichen Schnee sind breitere Tourenski und Stöcke mit runden Tellern von Vorteil. Ansonsten ist es hilfreich, sich einer Schneemobil-Spur zu halten. An geeigneter Stelle kann man auch Schneemobilspuren an Land nutzen, um dort Strecken zurückzulegen.

Ski Meereis

Müheloses Skifahren auf der harten Frühlings-Kruste.

Im Vårvinter taut die Sonne den Schnee tagsüber schon mal an, nachts gefriert er dann wieder. Das Ergebnis ist eine praktische feste Oberfläche, auf der man sich auch mit gewöhnlichen Langlaufskiern schnell  zwischen den Inseln bewegen und sogar skaten kann. Dann stören die Schneemobil-Spuren … Bei angesagten Plusgraden startet man am besten früh, um möglichst lange gute Bedingungen zu haben.

Zu viel Wind kann die Tour anstrengend machen, da er den losen Schnee aufhäuft und hilfreiche Spuren zuweht. Außerdem kostet Gegenwind mehr Kraft.

Es versteht sich von selbst, dass man solche Touren nur dann und dort durchführt, wo das Eis noch hält. Da die Verhältnisse jedes Jahr anders sind, kann man hier keine festen Zeiten nennen – manchmal ist Ostern noch alles topp, in anderen Jahren gibt es dann schon die ersten schwachen Stellen. Im Zweifel beobachte man die Einheimischen und wo sie noch mit ihren Schneemobilen fahren. Einen ganz groben Überblick zur Einschätzung der Meereisverhältnisse bietet die Eiskarte von SMHI.Sie kann jedoch nicht darüber Auskunft geben, ob ein bestimmtes Küstenstück noch sicher ist.

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Rund um Fårön

Die Umrundung von Fårön ist bei guten Verhältnissen leicht zu machen. Man hat dabei schöne Ausblicke über das Eis und die Inselwelt des Schärengartens. Ohne Pause braucht man je nach Schneeverhältnissen und Kondition zwei bis drei Stunden. Als Startpunkt eignet sich Norrstrand in Piteå – oder jede andere Möglichkeit, vom Zentrum aus aufs Eis zu kommen.

Fårön

Eine der Landspitzen von Fårön.

Es gibt unterwegs keine Möglichkeit der Einkehr oder vorbereitete Rastplätze. In Norrstrand gibt es einen Rastplatz, wo man auch Feuer machen darf, also geeignet für vor oder nach der Tour. Am Wochenende öffnet dort im Winter auch der Kiosk von 10-14 Uhr.

Meist hat man die Wahl zwischen unberührtem Schnee und Schneemobilspuren, manchmal kann man auch eine Skispur nutzen. Die letzte Etappe, die Strecke zwischen Fårön und dem Festland, ist ziemlich von Schneemobilen zerfahren, was mühsam sein kann. Vorsicht bei der Brückenpassage: Hier schmilzt das Eis zuerst. Im Zweifel die Brücke lieber an Land umgehen.

Abkürzung über Land: Statt ganz außen herum in die erste Bucht (Vargviken) hineinfahren bis zum Ende, dann über Schneemobilspuren an das Ende der nahen Bucht Sandlundsviken fahren und dort wieder aufs Eis.

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Rund um Renön

Renön mit dem Fischereihafen Renöhamn ist keine echte Insel mehr, aber ein natürliches Ziel und Rastplatz für eine größere Rundtour. Der Trick: Über eine Schneemobiltrasse durch den Wald kommt man vom Nördfjärden einfach auf die andere Seite der Halbinsel Nötön/Renön und kann dann über das Eis von Timviken und dem Haraholmsfjärden darum herum zurückfahren. Theoretisch sollen Schneemobilfahrer auf Skifahrer Rücksicht nehmen. Da es stellenweise aber eng im Wald ist, ist es vorteilhafter, die Tour an einem Wochentag zu unternehmen, wenn nicht so viele Schneemobile unterwegs sind.

Insel Nördfjärden

Insel im Nördfjärden. Dahinter rechts beginnt die Schneemobiltrasse.

Der Eingang zur Schneemobilpassage ist am einfachsten vom Eis aus zu finden. Man hält sich unterhalb des Golfplatzes und fährt zwischen dem Festland und der kleinen Insel mit der Häusergruppe darauf durch. Direkt dahinter liegt beginnt die Schneemobiltrasse, gekennzeichnet mit einem roten Kreuz, und man sieht die Spuren.

Schneemobiltrasse

Schneemobiltrasse

Die Trasse führt teilweise über zugefrorenes Sumpfgebiet. Später muss eine Straße überquert werden, auf der anderen Seite geht es weiter. Dort ist größtenteils Wald. An der Abzweigung dem Hinweis nach Timviken oder „Havet“, „Meer“ folgen. In dem Buch Timviken geht es dann wieder hinaus aufs Eis. Nun einfach auf den Ausgang der Bucht zuhalten.

Haraholmfjärden Eisweg

Haraholmsfjärden und Eisweg

Timviken mündet in den Haraholmsfjärden. Es ist zunächst nicht einfach zu sehen, wo der Ausgang sein soll. Man hält sich links und wird früher oder später den Eisweg wahrnehmen, den eine örtliche Wegevereinigung dort jeden Winter zieht. Der Eisweg selbst ist normalerweise nicht optimal für Skier. Leute gehen darauf spazieren oder sind mit dem Tretschlitten unterwegs. Aber oft ist daneben auch eine Loipe gespurt. Dass man den Ausgang zunächst nicht sieht, liegt an einer kleinen Insel, die den Blick versperrt.

Renöhamn

Renöhamn

Haraholmsfärden ist eine Welt für sich, in der man weitere Abstecher machen könnte (siehe eigenes Kapitel). Wer dem Eisweg und der Küstenlinie folgt, landet früher oder später in Renöhamn. In dem zugefrorenen Hafen ist zwar im Winter nichts los, aber es ist eine Möglichkeit, an Land oder auf einem Stein am Ufer eine Pause einzulegen. Es gibt dort eine beheizte, behindertengerechte Toilette.

Ausblick von Renöhamn

Ausblick von Renöhamn

Auf der Strecke von Renöhamn über das Eis zurück ins Zentrum hat man zunächst einen guten Blick zwischen den Inseln hindurch, der deutlich macht, dass man wirklich auf dem Meer und nicht nur auf einem Binnensee ist.

Auf dem Rückweg nach Piteå folgt man nicht immer der Uferlinie, sondern überquert die Bucht Margitviken zwischen Renön und Nötön auf dem kürzesten Weg. Hat man erst einmal die Landspitze von Nötön umrundet, zeigt sich der Weg zurück über den Nördfjärden.

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Haraholmsfjärden

Haraholmsfjärden ist eine große Meeresbucht, die fast vollständig von einer schmalen Landzunge (Nörd-Haraholmen) umschlossen ist. Im Winter werden dort ein Eisweg (gut für Spaziergänger und Tretschlitten) und Loipen angelegt. Es gibt einige kleine Inseln darin, meist nahe dem Ufer. Eine besonders schöne Stelle ist Hällskär, eine felsige Halbinsel, die aus einem einzigen großen Fels besteht. Dort kann man auch gut an Tischen picknicken. Das Café Hildur verleiht im Winter Tretschlitten, hat aber erst ab Ostern regulär geöffnet.

Auf Skiern kann man eine Schneemobilpassage nutzen, um vom Haraholmsfjärden aus die Landzunge an einer schmalen Stelle zu queren und zur äußeren Seite zu gelangen. Die Passage ist nicht markiert, man achte deshalb auf die Schneemobilspuren. Von der Außenseite der Landszunge hat man dann einen Blick auf die (vermutlich zugefrorene) Ostsee und die Inseln Bondön und Vargön.