Unternehmen in Konkurs – Staat muss Zinkgrube Blaiken sanieren

Sorsele (Schweden). Die Grube Blaiken in Västerbotten ist das abschreckende Beispiel für einen Bergbau, der die wirtschaftlichen Erwartungen nicht erfüllt, aber in kürzester Zeit viel Natur zerstört hat. Nur gut ein Jahr lang wurde dort Zink abgebaut, dann ging das Unternehmen in Konkurs. Nun wird das Gelände saniert – auf Kosten der schwedischen Steuerzahler. Darüber berichtete SVT.

Storjuktan

Der Stausee Storjuktan liegt nahe der Grube Blaiken. Würde der Grubenabfluss nicht gereinigt, würde er den See verunreinigen. Foto Skogsfrun/Wikimedia

Von August 2006 bis Dezember 2007 wurde in Blaiken in der Kommune Sorsele Zink abgebaut. Dann meldeten die beteiligten Firmen Konkurs an. Diese Zeit reichte, um Wunden in die Landschaft zu schlagen, Abraum aufzuhäufen und Schwermetalle in den See Storjuktan zu lecken, was erst später entdeckt wurde. Ein weiteres Unternehmen übernahm das Gelände, kam aber nie so weit, Erz abzubauen, bevor es ebenfalls in Konkurs ging. Unter der Konkursverwaltung begann immerhin die Reinigung des Abflusses in Richtung Storjuktan. Dies hat Anfang 2020 die staatliche SGU (Sveriges Geologiska Undersökning) übernommen.

Zwei der vier Tagebau-Gruben sollen laut SGU mit Material, zwei mit Wasser gefüllt werden. Die Abraumhalde soll überdeckt werden. Ziel ist, dass möglichst wenige Abbauprodukte weiter ausgewaschen werden und dass sich die Wassermenge reduziert, die gereinigt werden muss. „Die Wasserreinigung wird jedoch noch lange Zeit benötigt werden, auch nach abgeschlossener Sanierung,“ heißt es darüber bei SGU. Mit umgerechnet rund 20 Millionen Euro räumt der Staat und damit der Steuerzahler hinter den privaten Unternehmen auf.

Negativbeispiel für Grubenprojekte

Kaunis Iron

Einfahrt zur Grube von Kaunis Iron, Kaunisvaara.,Pajala

In der Vergangenheit gab es eine weitgehend  positive Einstellung zum Bergbau in Schweden, denn er bedeutete Arbeitsplätze und Wohlstand. Blaiken gehört zu den Projekten, die dazu beigetragen haben, dass Bevölkerung und Verwaltung nun etwas genauer hinsehen, was Unternehmen versprechen und welche Folgen das Vorhaben hat. Ein weiteres ist Kaunisvaara: Nach der Millionenpleite von Northland scheint die Grube zwar im zweiten Anlauf unter Kaunis Iron  zumindest ökonomisch zu bestehen. Die ökologische Situation soll jedoch so schlecht sein, dass die Umweltbehörde von Norrbotten versucht, dem Unternehmen die Genehmigung zu entziehen.

Cementa-Krise noch nicht endgültig gelöst

Noch nicht endgültig gelöst ist auch die Cementa-Krise. Die schwedische Regierung will mit einer Ausnahmeregelung eine Verlängerung des Kalkabbaus auf Gotland durchdrücken, weil es so kurzfristig keinen Ersatz für den Zement zu geben scheint. Unter anderem hängt daran der Erzbergbau in Kiruna und Malmberget. Dabei werden die rechtlichen Bedenken des Kontrollgremiums (lagrådet) beiseitegewischt. Noch ist darüber nicht abgestimmt worden.

Immer noch auf eine Entscheidung warten die Antragsteller bei der Grube in Kallak.

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