Schwedische Erzgruben produzieren mehr denn je

Schweden. Die schwedischen Erzgruben produzierten 2018 mehr als je zuvor:  81 Millionen Tonnen insgesamt. Das meldete nun die schwedische Grubenbehörde im Jahresbericht 2018. Die größten Einzellieferanten sind die Eisenerzgruben in Kiruna und Malmberget sowie die Kupfermine Aitik bei Gällivare, neu dabei ist Kaunisvaara – Anlass für ein Update zur Situation vor Ort.

Kiruna

LKAB Lok

Erztransport: In Kiruna warten die Loks auf neue Ladung.

Die Grube in ist der größte Eisenerzlieferant Schwedens, mit 19,37 Millionen Tonnen Erz zur Anreicherung und 897 619 Tonnen, die direkt verkauft werden können. Die Produktion fiel höher aus als im vergangenen Jahr. Kirunas Stadtzentrum zieht bekanntlich gerade um, weil der Abbau in der Tiefe der Bebauung inzwischen so nahe gerückt ist, dass der Boden dort bald nicht mehr sicher ist. Nachdem es kurzfristig wieder einmal zum Konflikt zwischen der Kommune und der Bergbaufirma LKAB gekommen war, hat die Kommune nun doch den nächsten Schritten zum Umwandlung von Stadt- in Grubengebiet zugestimmt. Die nächsten Häuser werden umgezogen, die Vorplanung zum Umzug von Kirunas Kirche haben begonnen. Wie lange das Erz dort noch reicht, wird gerade untersucht.

Malmberget

Malmberget Zaun

Malmberget: Das LKAB-Gebäude hinter dem historischen Waggon befindet sich bereits hinter dem Zaun, bereit zum Abriss.

Aus Malmberget kamen im Jahr 2018 8,3 Millionen Tonnen Erz zur Anreicherung. Der Ort Malmberget wird bekanntlich komplett abgewickelt, weil er zu sehr Schaden nimmt durch den Bergbau – die Menschen erhalten Ersatzwohnungen oder Häuser im benachbarten Gällivare oder Koskullskulle. Es wird fleißig gebaut. Inzwischen wollen auch die Bewohner, die noch am längsten Zeit hätten, dort wegziehen, meldete jüngst SVT. Sie sind genervt von Beben, die von Bewegungen im Boden verursacht werden, Staub und den schrumpfenden Möglichkeiten im immer leerer werdenden Ort. Auch die Kommune könnte sich das inzwischen vorstellen. Die Bergbaufirma LKAB möchte allerdings nicht noch schneller Häuser und Wohnungen aufkaufen. Es gebe einen Vertrag mit der Kommune, und der Wohnungsmarkt sei angesichts der Leute, die dringender umziehen müssen, angespannt genug. Das Eisenerz der nordschwedischen LKAB-Gruben deckt rund 90 Prozent des EU-Bedarfs.

Aitik

Die Kupfermine bei Gällivare erbrachte 38,4 Millionen Tonnen zur Anreicherung, die Produktion wurde ausgeweitet. Betreiber Boliden plant außerdem zusätzlich den Abbau im nahen Liikavaara.

Kaunisvaara

Kaunis Iron 90-Tonner

90-Tonner von Kaunis Iron unterwegs.

Die ehemalige „Pleite-Grube von Pajala“ hat vor einem Jahr den Betrieb unter neuer Führung und mit neuen Geldgebern aufgenommen und gilt vielen als Hoffung für die Kommune Pajala, die sonst nicht viele Arbeitsplätze zu bieten hat. Nach dem Start wurden dort 2,2 Millionen Tonnen Erz zur Anreicherung abgebaut. Kaunis Iron will noch zwei weitere Tagebaue in der Gegend eröffnen und arbeitet am entsprechenden Antrag inklusive einem neuen für die bereits laufende Grube. Die Naturschutzbehörde ist der Auffassung, dass Kaunis Iron nicht den Umweltauflagen folgt und diese außerdem nicht ausreichend waren. Die Behörde hat einen Antrag auf teilweise Rücknahme der Genehmigung gestellt, der vom zuständigen Gericht noch nicht entschieden ist. Dabei wird es sicher auch auf die neuen Anträge ankommen und was inzwischen vor Ort passiert ist.  Der Transport des Erzes die 160 Kilometer von Kaunisvaara zum Erzbahnhof in Svappavaara mit 90-Tonnen-LKW hat bereits zu Unfällen geführt und ist nicht klimafreundlich. Als Alternative hat Kaunis Iron nun eine Oberleitungs-Spur für LKW angeregt.

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