Mit Baumaschinen und Wasserkühlung gegen Lavazungen

Reykjanes (Island). Zwar hat die sichtbare Aktivität im letzten verbliebenen Krater seit vorgestern deutlich abgenommen. Nahe dem Kraftwerk Svartsengi kämpfen die Einsatzkräfte jedoch mit kaltem Wasser und Baumaschinen gegen drei Lavazungen, die es über den Schutzwall geschafft haben und in Richtung des Kraftwerks vordringen. Darüber berichteten RÚV und mbl.is. Update 20.30 Uhr: Der Ausbruch ist höchstwahrscheinlich beendet.

Nachdem die Lava an drei Stellen über den Schutzwall bei Svartsengi geflossen ist werden neue angelegt. Foto Almannavarnir

Schon am Dienstag schwappte erstmals Lava über den Schutzwall beim Kraftwerk Svartsengi. Wie beim Ausbruch auf Heimaey 1973 versuchte man, die Lava mit Wasser zu kühlen und sie so zu stoppen. Es war aber insgesamt nicht viel. Deutlich aktiver sind die drei Lavazungen, die in der Nacht zu Freitag im selben Bereich über den Schutzwall kamen. Auch wenn nichts mehr sichtbar aus dem Krater fließt und der vulkanische Tremor abgenommen hat,  so ist doch noch genug flüssige Lava unterwegs. Mit Baumaschinen werden nun die alten Wälle erhöht und neue aufgeschüttet, um die Lavazungen zu stoppen. Parallel dazu wird erneut Wasserkühlung eingesetzt, um den Fluss zu verlangsamen – 9600 Liter pro Minute. Laut Iceland Review ist das Geothermiekraftwerk Svartsengi, das die ganze Halbinsel Reykjanes mit Strom und Warmwasser versorgt, einen Kilometer vom Schutzwall entfernt. Das Gelände fällt zum Kraftwerk hin leicht ab. Nach den aktuellen Berichten fließt die Lava sehr langsam. Man kann die Aktivitäten über eine Webcam auf dem Berg Þorbjörn verfolgen, die nun in diese Richtung gedreht ist – wenn die Sicht es zulässt.

Landhebung unter Svartsengi nicht mehr so stark

Laut Wetterdienst steigt das Land bei Svartsengi nicht mehr ganz so schnell, was darauf hindeutet, dass nicht mehr ganz so viel in die Magmakammer darunter einfließt. Zusammen mit den anderen Beobachtungen, der geringen Aktivität im Krater und dem gesunkenen Tremor, könnte dies auf ein nahes Ende dieser Eruption hindeuten. „Wir sind in einem Wettlauf mit der Zeit, und die Lava ist nicht kooperativ uns gegenüber. Aber die neuesten Nachrichten, dass die Eruption nachlässt, kann uns in diesem Kampf nur helfen“, zitiert RÚV einen Geologen, der vor Ort mit den Schutzwällen beschäftigt ist. Doch es war sicher nicht die letzte Eruption an diesem Ort. Das Magma für die nächste liegt ja schon bereit.

Update 20.30 Uhr: Laut dem isländischen Wetterdienst ist keine Aktivität mehr im Krater, der Ausbruch, der am 29. Mai begann, ist damit höchstwahrscheinlich beendet. Es kann allerdings noch flüssige Lava unterwegs sein.

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