Zugang zu Gletschereis, aber von unten, ohne atmosphärische Störungen – wofür anderswo lange gebohrt werden muss, ist vom „brelabb“ unter dem Engabreen aus ganz einfach. Mit heißem Wasser wird ein Tunnel ins Eis freigespült, von dem aus Proben entnommen werden können. Da das Eis sich bewegt, hält so ein Tunnel allerdings nicht ewig. In einem anderen Ausgang können Instrumente platziert werden, die dann über längere Zeit genutzt werden können. Das Labor befindet sich in einem Tunnelsystem, dessen Eingang auf etwa 600 Metern Höhe liegt. Betrieben wird diese weltweit einzigartige Einrichtung von Norges Vassdrags- og Energidirektorat (NVE), Leiterin ist die Glaziologin Miriam Jackson.

In einer freigespülten Eishöhle unter dem Gletscher – Probenentnahme von sedimentreichem Eis mit der Motorsäge. Foto Miriam Jackson
Insbesondere die Vorgänge unter dem Gletscher lassen sich von dort aus gut studieren: Wie wirken verschiedene Faktoren sich auf die Fließgeschwindigkeit des Eises aus? Ein besseres Verständnis der physikalischen Gesetzmäßigkeiten hilft dabei, bessere Modelle auch für andere Gletscher zu erstellen und ihr Verhalten im Klimawandel einzuschätzen. Deshalb sind dort häufig internationale Forscher zu Gast.
Neben drei Laborräumen, Werkstatt und Gefrierkammer gibt es aber auch Schlafräume mit Platz für bis zu acht Personen, Küche und Bad.
Mehr Fakten zum Labor bei NVE (englisch/norwegisch)
Ein Blog von Besuchern des Labors, meist auf Englisch, gibt es bei forskning.no.
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