Inoffizieller Skisprung-Rekord auf Island: 291 Meter

Akureyri (Island). Der japanische Skispringer Ryōyū Kobayashi sei von einer speziell für den Rekordversuch gebauten Schanze auf Island 291 Meter weit gesprungen, meldet sein Sponsor Red Bull und liefert ein Video mit. Der Rekord wird zwar aus verschiedenen Gründen nicht anerkannt. Für die norwegischen Skispringer Halvor Egner Granerud und Johann André Forfang ist es trotzdem eine Zäsur in ihrem Sport – und nur zu gerne wären sie dort selbst gesprungen. Darüber berichteten RÚV und NRK.

Sprungschanze

Ryōyū Kobayashi auf der Sprungschanze Hlíðarfjall. Screenshot aus dem Video von Red Bull.

Die riesige Sprungschanze wurde „heimlich“ am Hlíðarfjall in der Kommune Akureyri eingerichtet und ist laut RÚV der Schanze von Vikersund in Norwegen nachgebaut. Das Skigebiet wurde dafür gesperrt. Der aktuell gültige Rekord der Skispringer-Herren ist der über 253.50 Meter des Österreichers Stefan Kraft 2017 in Vikersund. Ryōyū Kobayashi hat bereits drei Mal die Vierschanzentournée gewonnen hat. Er soll auf der eigens eingerichteten Schanze am Hlíðarfjall mehrere Sprünge absolviert haben, die über dem jüngsten Rekordwert lagen, 291 Meter war der letzte und weiteste. Auf weitere Sprünge musste er laut RÚV verzichten, weil der Schnee schon in der warmen Sonne litt.

Sprung wird nicht offiziell anerkannt

Der Sprung wird nicht offiziell vom Weltskiverband FIS anerkannt, weil es sich nicht um eine Schanze nach FIS-Standard handelte, wo die Weiten vergleichbar gewesen wäre, Skier und Anzug seien nicht von einer FIS-zertifizierten Person kontrolliert worden und es habe sich nicht um einen Wettbewerb gehandelt. Das dürften Ryōyū Kobayashi  und Red Bull auch vorher gewusst haben, es dürfte vor allem um Aufmerksamkeit gegangen sein.

Reizvoll auch für andere Skispringer

Für andere Skispringer ist die PR-Aktion trotzdem höchst inspirierend: „Es ist nicht das Sprungtechnische, das die Grenzen dafür setzt, wie weit wir fliegen können. Es ist die Schanzengröße. Das hier zeigt, dass es möglich ist, große Sprungschanzen zu bauen und hoffentlich auf eine verantwortungsvolle Weise durchzuführen“, so Halvor Egner Granerud, der mit Kobayashi befreundet ist, zu NRK. Granerud und Johann André Forfang machen kein Hehl daraus, dass sie die „Monsterschanze“ auch gereizt hätte: „Das ist der Traum. Selbstverständlich habe ich Lust, bei so etwas dabei zu sein. Wenn sie das noch einmal machen, sitze ich im nächsten Flugzeug“, so Forfang.

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Das Video vom Hlíðarfjall

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