Corona in Nordeuropa: Grönland und Färöer entspannt

 Neue Corona-Maßnahmen allerorten. Auch im hohen Norden steigen die Zahlen und es werden Regeln verschärft – teils landesweit, teils regional in den besonders betroffenen Gebieten. Eine Ausnahme bilden die Färöer und Grönland. Ein Überblick über die Lage.

Island

Covid Nordeuropa

Virusverbreitung in Nordeuropa, Woche 42 und 43. Vergrößerbar. Quelle ECDC

Island kämpft nach wie vor mit der dritten Covid-Welle. Trotz konsequenter Kontaktverfolgung, Quarantäne und vielen Beschränkungen ist die Virusverbreitung weiterhin hoch und es sind gestern noch strengere Regeln in Kraft getreten – unter anderem eine Obergrenze für Versammlungen von 10 Personen. Die Ausnahmen von den Abstandsregeln und der Maskenpflicht gelten nun nur noch für Kinder Jahrgang 2005 und jünger. Die 14-Tage Inzidenz beträgt 243,1 pro 100 000 Einwohner. Während der dritten Welle gab es auf Island inzwischen drei Todesfälle, insgesamt 13 seit Beginn der Pandemie. Eine interessante Dokumentation zu Corona auf Island gibt es bei Kveikur vom 22. Oktober mit englischen Untertiteln.

Schweden

In Schweden hat die zweite Welle langsam begonnen, doch nun steigen die Infektionszahlen und zunehmend benötigen Covid-Patienten auch wieder ärztliche Hilfe in Krankenhäusern. In fünf schwedischen Regionen gelten bereits die verschärften lokalen Empfehlungen,  die beinhalten, dass man sich möglichst nicht in anderen Innenräumen aufhält als den eigenen und möglichst keinen physisch nahen Kontakt zu Menschen pflegt außer zu denen, mit denen man zusammenwohnt. Zu diesen Regionen gehören die drei Großstadtregionen und insgesamt betreffen sie 6,35 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte aller Einwohner. Diese Regionen nutzen auch nicht die neue Option auf mehr Zuschauer bei Sitz-Veranstaltungen, sondern bleiben bei 50 Personen. Auch in Norrbotten könnten schärfere Empfehlungen bald eingeführt werden. Allein am Freitag gab es dort 150 neue positive Fälle. Die 14-Tage- Inzidenz beträgt für Schweden 203,9 pro 100 000 Einwohner. Bisher war die Sterblichkeit in der neuen Welle niedrig, insgesamt gab es in Schweden aber bereits 5938 Corona-Todesfälle. 

Norwegen

Verglichen mit anderen europäischen Ländern ist die Lage in Norwegen noch sehr gut mit einer 14-Tage-Inzidenz von 64,3 pro 100 000 Einwohner. Allerdings steigen auch dort die Fallzahlen und die Belegung der Krankenhausbetten. Erst vor kurzem hat Norwegen neue Restriktionen eingeführt und gestern noch die Regelungen für Nahkontakte verschärft, da sich bekanntlich die meisten zuhause anstecken. Kommunen sind nun verpflichtet, eine Möglichkeit anzubieten für Infizierte, die zuhause keinen Abstand halten können, beispielsweise ein Hotel oder freie kommunale Wohnungen. Die Sterblichkeit in der neuen Welle war bisher gering, insgesamt sind in Norwegen 282 Menschen mit Corona gestorben. Es gab bisher keinen Coronafall auf Spitzbergen.

Finnland

Die Situation in Finnland ist verglichen mit anderen europäischen Ländern noch sehr gut mit einer 14-Tage-Inzidenz von 50,3 pro 100 000 Einwohner. Der lokale Ausbruch in Vaasa/Österbotten konnte mit lokalen Maßnahmen eingedämmt werden, auch in anderen Regionen gelten lokale Maßnahmen. Gerade wurden außerdem neue Maßnahmen beschlossen, die die Öffnungszeiten von Restaurants von der Epidemielage in der Region abhängig machen. Lokale, die Alkohol servieren, müssen dabei jeweils eine Stunde früher schließen als die anderen. Die Sterblichkeit in Zusammenhang mit Corona ist in der neuen Welle bisher gering, insgesamt sind in Finnland 358 Menschen damit gestorben.

Färöer

Auf den Färöer liegt die Virusverbreitung nach einer Welle im Sommer wieder auf niedrigem Niveau. In den vergangenen 14 Tagen gab es laut corona.fo nur 14 neue Fälle, was ungefähr einer Inzidenz von 28 pro 100 000 entspräche. Bisher gab es auf den Färöer keine Corona-Todesfälle.

Grönland

Die eine infizierte Person in Aasiaat ist noch nicht gesund, aber weitere Fälle wurden bisher nicht gemeldet. Insgesamt gab es in Grönland 17 gemeldete Coronainfektionen. Bisher ist in Grönland niemand an der Krankheit gestorben.

Inzidenz-Zahlen nach ECDC, soweit vorhanden.

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