Spitzbergen: Neuer Plan zur Entfernung der „Northguider“

Spitzbergen. Ende Dezember 2018 2018 strandete der Trawler Northguider in der Einfahrt zur Hinlopenstraße auf Spitzbergen. Dort liegt er bis heute: Der Bergungsversuch im vergangenen Jahr war nicht erfolgreich, das Schiff ist zu stark beschädigt. Nun soll das Schiff an Ort und Stelle zerteilt werden. Das meldete NRK.

Northguider

Die Northguider liegt immer noch auf Grund in der Hinlopenstraße. Foto Sysselmannen på Svalbard/Kystverket

Die Northguider hat es inzwischen zu zweifelhafter Prominenz gebracht: Das Bild des gestrandeten Trawlers im Eis schmückt die gerade erschienene Broschüre zur Risikobewertung in der Seefahrt in arktischen Gewässern. Eine Arbeitsgruppe des Arktischen Rates,  finanziert von Norwegen, entwickelte dazu ein sechsstufiges Modell, anhand dessen Unfälle wie der der Northguider künftig verhindert werden sollen. Die 14 Seeleute konnten damals mit viel Glück alle per Hubschrauber gerettet werden. Das Unglück der Northguider führte auch zu einer heftigen Diskussion über die Bereitschaft auf Spitzbergen angesichts immer mehr Schiffsverkehr so weit im Norden.

Die Northguider soll vor Ort zerlegt werden

Der Trawler sollte eigentlich schon längst entfernt sein. Die niederländische Bergungsfirma Smit Salvage hatte im Spätsommer 2019 damit begonnen. Der ursprüngliche Plan war, das Wrack aufzurichten, notdürftig abzudichten und abzuschleppen. Doch zum einen war das Schiff stärker beschädigt als erwartet. Zum anderen mussten die Arbeiten immer wieder wegen Unwetter oder Treibeis abgebrochen werden, obwohl Spätsommer und Herbst normalerweise die Monate sind, in denen es dort am wenigsten Eis gibt. Der neue Plan ist also, die Northguider an Ort und Stelle zu zerlegen. Der meiste Treibstoff wurde zwar bereits entfernt, trotzdem ist die Zerlegung vor Ort mit einem Risiko für die Umwelt verbunden. Deshalb sollen entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden. Aktuell ist der nördliche Teil der Hinlopenstraße auch noch fest vereist. Die Arbeiten sind für Spätsommer vorgesehen, wo normalerweise am wenigsten Eis um Spitzbergen liegt.

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