Spitzbergen: Bergung der „Northguider“ beginnt

Spitzbergen. Seit mehr als sieben Monaten liegt der Trawler Northguider in der Hinlopenstraße im Spitzbergen-Archipel auf Grund. Nun haben die Arbeiten zur Entfernung des Wracks begonnen. Die norwegische Küstenschutzbehörde  hat deshalb ein Fahrtverbot für das Gebiet um das Wrack verhängt.

Northguider

Der Trawler Northguider liegt vor Nordaustlandet am Ufer. Foto vom Juni bei der Kontrolle durch KV Svalbard, Quelle Kystverket

Zur Erinnerung: Kurz nach Weihnachten war der norwegische Trawler dort bei schlechtem Wetter aufgelaufen. Die 14 Besatzungsmitglieder konnten mit zwei Hubschraubern abgeborgen werden – eine Aktion, die im Nachhinein als „an der Grenze des Machbaren“ bewertet wurde. Danach gab es eine heiße Diskussion um die Notfallbereitschaft auf Spitzbergen. Denn das Schiff, das eigentlich für solche Zwecke dort eingesetzt ist, lag über die drei Wintermonate aus Kostengründen in Ålesund im Winterlager. Der Unfall hatte zur Folge, dass die Regierung zumindest vorerst Mitte für einen Ganzjahreseinsatz freigab. Da es um Spitzbergen herum im Winter immer weniger Eis gibt, wird zunehmend auch im Winter dort gefischt.

Die Northguider liegt von Nordaustland auf Grund, im Nordaust-Svalbard Naturreservat, dem höchsten Schutzstatus, den ein Gebiet in Norwegen haben kann. An eine Bergung des Wracks mitten im Winter war allerdings nicht zu denken. Um eine Umweltverschmutzung durch auslaufenden Treibstoff zu vermeiden, wurde der Tank in einer mühsamen Aktion geleert. In Dunkelheit und Kälte pendelten Schlauchboote, die im Sommer Touristen fahren, zwischen dem Wrack und der KV Svalbard und pumpten den Diesel etappenweise ab.

Bergungsfirma mit drei Schiffen vor Ort

Die vom Schiffseigner beauftragte Bergungsfirma Smit Salvage ist nun mit drei Schiffen vor Ort, darunter ein Kranschiff. Die Northguider ist knapp 50 Meter lang. Wie Kystverket informiert, soll das Wrack zunächst aufgerichtet und der Rumpf zugeschweißt werden, sodass es schwimmfähig ist. Dann soll es geschleppt werden. Kystverket und Sysselmannen wollen kontrollieren, dass es dabei nicht zu Umweltverschmutzung kommt. Das Umfeld ist in dieser Zeit für den übrigen Schiffsverkehr gesperrt.

Gutes Wetter hatte das Bergungsteam beim Start allerdings nicht. Die Hinlopenstraße mag zwar gerade eisfrei sein, der norwegische Wetterdienst prognostizierte aber Starkwind und Schneeregen…

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