Reykjanes (Island). Gibt es nun noch einen Vulkanausbruch auf Reykjanes oder nicht? Das kann im Moment niemand mit Sicherheit sagen. Da nun aber schon eine Weile Ruhe herrscht, hat die beliebte Blaue Lagune seit gestern wieder tagsüber geöffnet. Am Dienstag, so kündigte der Betreiber an, werden die beiden Hotels folgen, am Mittwoch das Restaurant Moss. Es gilt allerdings weiterhin, aufmerksam zu sein für Anzeichen eines Ausbruchs.
Nach wie vor hebt sich das Land unter der Messstelle Svartsengi, allerdings langsamer, meldet der isländische Wetterdienst. Die seismische Aktivität ist auch vergleichsweise gering, bis auf ein Beben am 3. Januar in der Nähe von Trölladyngja mit Stärke 4,3. Dieses geschah laut Wetterdienst aber entlang einer bekannten Spalte, an der sich häufiger Spannungen der Erdkruste entladen, ohne dass es einen Zusammenhang mit Magmaeinfluss gibt.
Voraussichtlich weniger Risiko für Svartsengi und die Blaue Lagune
Die fortgesetzte Landhebung wird allerdings mit Magmaeinfluss in Verbindung gebracht, was zu einem Ausbruch führen kann wie im Dezember – oder eben nicht, wie im November. Die Fachleute des Wetterdienstes haben dazu eine neue Gefahrenkarte erstellt. Am wahrscheinlichsten wäre danach ein Ausbruch im Bereich der Kraterreihe Sundhnúkagígar, wie im Dezember. Die Zone um das Thermalkraftwerk Svartsengi und die damit verbundene Blaue Lagune wurde auf ein niedrigeres Gefahrenlevel herabgestuft. Man befürchtet nun weniger, dass sich dort neue Spalten bilden, dies ist zuletzt auch nicht geschehen. Dem entsprechen nun die wieder aufgenommenen Aktivitäten in der Blauen Lagune. Gestern war sie sehr gut besucht, wie RÚV meldet. Man darf nun auch wieder mit dem privaten Auto hinfahren.
Schutzwall für Grindavík
In Grindavík dürfen sich Leute weiterhin rund um die Uhr aufhalten, was auch einige wenige tun. Dort haben inzwischen auch die Arbeiten an einem Schutzwall begonnen. Am Freitag kam es bei glatter Straße zu einem tragischen Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Zementmischer auf dem Grindavíkurvegur, bei dem zwei Personen starben.
Im Dezember begann der Vulkanausbruch bei Sundhnúkagígar, als die Landhebung abnahm, und zwei Tage nach Wiedereröffnung der Blauen Lagune – mit sehr kurzer Vorwarnung in Form verstärkter Erdbeben.
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