Große Übung der Nordflotte parallel zu Sapad 21

Russland. Gestern hat an der russischen Westgrenze und in Belarus die Militärübung Sapad 21 begonnen. Um die 200 000 Personen sollen daran insgesamt beteiligt sein. Nicht offiziell Teil von Sapad 21, aber parallel dazu verläuft ein Manöver der russischen Nordflotte in der Barentssee und weiter östlich mit bis zu 8000 Soldaten, 50 Schiffen und 120 Flugzeugen.

Nordflotte

Minenräumübung der Nordflotte vor der Kola-Halbinsel. Foto mil.ru

Zu dem Manöver an der Nordküste gehört eine Reihe von Aktionen. Eine Station war die „Befreiung“ des Hafens von Dudinka, einem wichtigen Hafen für den Konzern Nornickel. Geübt werden soll außerdem der Schutz der Kommunikationsanlagen entlang des Nördlichen Seewegs (Nordostpassage). In der Barentssee wurde unter anderem eine Minenräumübung durchgeführt, auch Schießübungen sind geplant. Dazu wurden Gebiete nahe der Seegrenze zu Norwegen gesperrt. Nicht erfreut darüber sind norwegische Fischer, wie der Barents Observer berichtet. Denn die Warnungen kamen sehr kurzfristig, sodass sie ihre Touren in erfolgversprechende Fischgründe vorzeitig abbrechen mussten und damit auch Geld verloren. Russland und Norwegen verwalten die Barentssee gemeinsam und setzen die Quoten fest. Dabei darf bei Einhaltung der vorgeschriebenen Formalia grenzüberschreitend gefischt werden. 

Manöver und Waffentests

Im östlichen Teil der Barentssee und im Weißen Meer hat Russland in den vergangenen Jahren immer wieder neue Waffensysteme erprobt, so wie Zirkon, Kalibr, Poseidon und Burewestnik. Militärübungen wurden zuletzt teilweise auch westlich der Seegrenze in internationalen Gewässern vor Norwegen abgehalten. Norwegen und die NATO kritisieren immer wieder die zunehmenden militärischen Aktivitäten Russlands im hohen Norden. Russland wiederum beklagt, Norwegen würde den USA immer mehr Raum und Möglichkeiten einräumen – so wie mit dem Vertrag zur Nutzung von norwegischen Militärbasen oder der Anlegemöglichkeit für Atom-U-Boote in Tromsø.

Unfall bei Zivilschutzübung

Vor der russischen Militärübung hatte eine Sicherheitsübung des Zivilschutzes an der gesamten russischen Nordküste stattgefunden. Dabei kam es zu einem tödlichen Unfall: Notfallminister Jewgenij Sinitschew starb, als er versuchte, den Filmemacher Alexandr Melnik zu retten, der ins Wasser gefallen war. Auch der Filmemacher starb.

Früherer Artikel zum Thema:USA soll eigene Infrastruktur auf norwegischen Basen bauen dürfen

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