Zu viele Unfälle: Besteigung des Kirkjufell im Winter verboten

Grundarfjörður (Island). Der Berg Kirkjufell in Westisland ist bildschön, aber schwer zu besteigen. In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Touristen daran versucht und sind dabei verunglückt – drei davon tödlich. Die Landbesitzer ziehen nun die Notbremse: Das Besteigen des Berges ist ab sofort im Winterhalbjahr bis zum 15. Juni verboten. Das meldet die Gemeinde Grundarfjarðarbær.

Kirkjufell

Kirkjufell. Foto Enrico Ghiberto, CC BY 3.0

Seit einigen Jahren warnt ein Schild die Menschen vor den Gefahren am Berg. Die Warnung ist auf Isländisch, Englisch und mit Piktogrammen und nicht misszuverstehen: nur für erfahrene Bergsteiger, nur mit warmer Kleidung, Stiefeln und Kletterausrüstung, nicht bei Nässe, nicht im Winter. Doch die Beobachtung der Ortsansässigen ist, dass viele Touristen diese Warnung ignorieren. Damit bringen sie nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch die Retter, die selbstverständlich kommen, wenn es wieder einmal einen Unfall gegeben hat. Um weitere Unfälle zu vermeiden, ist das Betreten des Berges ab sofort verboten und erst nach der Brutsaison am 15. Juni wieder erlaubt. Der nützliche Nebeneffekt der langen Schließung ist, dass sich auch die Natur erholen kann, die durch die gestiegene Nutzung gelitten hat.

Drei tödliche Unfälle in vier Jahren

Der jüngste Unfall am Kirkjufell war am 19. Oktober. Ein junger Mann war zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Als der Rettungsdienst ihn endlich erreichte, war er tot. Es war der dritte tödliche in vier Jahren, dazu kommen viele, die nicht ganz so schlimm ausgingen. In den Medien wird bereits die Parallele zum Strand Reynisfjara gezogen, wo ebenfalls schon mehrere Touristen tödlich verunglückt sind, die die eindringlichen Warnungen nicht ernst nahmen.

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Tödlicher Unfall am Kirkjufell – nicht der erste

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