Entscheidung über Ölfeld Wisting in der Barentssee verschoben

Norwegen. Der norwegische Energiekonzern Equinor verschiebt die Entscheidung über weitere Investitionen in das Ölfeld Wisting in der Barentssee. Aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung sind die erwarteten Kosten dafür deutlich gestiegen. Wisting wäre das bisher nördlichste Projekt in der Barentssee. Der Konzern will nun laut Pressemitteilung bis Ende 2026 darüber entscheiden.

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So sollte die Wisting-Plattform aussehen. Quelle Equinor

Gegen die Ausbeutung des Wisting-Feldes hatte es in der Vergangenheit Proteste gegeben: Es ist ein neues Vorkommen, das zu einer Zeit Öl liefern würde, in der die Welt sich aus Gründen des Klimaschutzes endgültig vom Öl verabschieden sollte. Und es liegt weit abgelegen in einem ökologisch sensiblen Gebiet nahe der Eiskante. Umweltorganisationen sind entsprechend erfreut über den gestrigen Bescheid und hoffen auf ein endgültiges Aus für das Projekt.

Aufschub aus ökonomischen Gründen

Für den Aufschub werden allerdings rein ökonomische Gründe angeführt. Die Kosten seien aufgrund der allgemeinen Investition gestiegen. Außerdem gebe es Unsicherheiten zu den Rahmenbedingungen und Kapazitäten der Lieferketten. Das Wisting-Feld liegt gut 300 Kilometer nördlich von Hammerfest. Es sollte über eine schwimmende Produktionseinheit ausgebeutet werden. Vor einem Jahr hatte Equinor einen Planungsauftrag an das norwegische Unternehmen Aker Solutions vergeben. Die Kosten für die Investition werden jetzt mit 104 Milliarden NOK, etwa 10,1 Milliarden Euro, angegeben.

Equinor hätte der Betreiber werden sollen und ist zu 35 Prozent beteiligt. Ebenso viel hält Aker BP seit der Fusion mit Lundin Energy im Sommer 2022. Petoro hält 20 Prozent, Idemitsu 10 Prozent.

Johan Castberg soll ab 2024 liefern

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Öl und Gas in der Barentssee. Karte Equinor

Bisher gibt es in der Barentssee nur zwei Gebiete, die aktiv ausgebeutet werden: Das Gasfeld Snøhvit, das über ein Rohrsystem an die Anlage auf Melkøya vor Hammerfest liefert, sowie die Ölbohrinsel Goliat. Im Jahr 2024 soll dann das Johan-Castberg-Feld über eine schwimmende Produktionsplattform angezapft werden. Die Anlage ist bereits im Bau. Diese wird dann Norwegens nördlichste Ölplattform sein.

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