Werft vor Konkurs: Zeit wird knapp für Schiffe der Havila Kystruten

Norwegen. Am 1. Januar 2021 beginnen neue Zeiten an der norwegischen Küste: Denn sollen sich Hurtigruten und Havila Kystruten die bekannte Postschiffroute von Bergen nach Kirkenes teilen. Aktuell ist unklar, ob der Übergang glatt läuft: Der Bau von zwei Schiffen, mit denen Havila starten wollte, wurde gerade annulliert. Die betreffende Werft steht vor dem Konkurs. Das berichteten Cruise Industry News und Sysla.

Küstenroute

Ab 2021 fahren Hurtigruten und Havila gemeinsam entlang der norwegischen Küste – wie der Übergang laufen wird, ist noch unklar.

So soll die Arbeitsteilung nach dem Ergebnis der Ausschreibung aussehen: Der Weg von Bergen nach Kirkenes und zurück dauert 11 Tage. An sieben Tagen soll ein Schiff von Hurtigruten in Bergen starten, an vier eins von Havila Kystruten. Der norwegische Havila-Konzern war bisher vor allem im maritimen Sektor tätig, hat sich zuletzt aber immer mehr auch auch im touristischen Bereich engagiert. Für den Einsatz auf der traditionsreichen Strecke sollten vier neue Schiffe gebaut werden, die auch ökologisch Maßstäbe setzen sollten: Sie sollen mit Flüssiggas und kurzfristig auch rein elektrisch fahren können, wie es künftig in den norwegischen Welterbefjorden gefordert wird. Zwei davon entstehen bereits auf der Tersan-Werft in der Türkei, der Fortschritt soll im Zeitplan liegen. Die anderen beiden wurden bei Barreras in Spanien in Auftrag gegeben. Dort gab es zunächst Verzögerungen, nun wurde der Bau annulliert. Die Medien gehen davon aus, dass die Werft vor dem Konkurs steht. Laut Sysla sieht sich Havila bereits seit einiger Zeit nach einem neuen Schiffbauer um und sei mit einem bereits sehr weit gekommen. Die Zeit wird allerdings knapp für den Bau zwei so großer Schiffe mit neuartiger Technik.

Hurtigruten kaufte sogar Werft, um Schiffe fertigzustellen

Hurtigruten hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, was aus den dann „überflüssigen“ Küstenschiffen wird: Drei werden modernisiert und als reine Expeditionskreuzfahrer eingesetzt, die MS Lofoten wird in den „Ruhestand“ gehen. Auch Hurtigruten kennt Probleme mit Schiffsbauten: Um die Fertigstellung der „Roald Amundsen“ und der „Fridtjof Nansen“ zu sichern, stieg die Reederei selbst bei der von finanziellen Problemen geplagten Kleven Werft ein.

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