Start für Havila Kystruten erst im Herbst

Norwegen. Wäre alles nach Plan gelaufen, so würden jetzt sieben Schiffe von Hurtigruten und vier von Havila Kystruten auf der klassischen Postschiff-Strecke entlang der norwegischen Küste verkehren – wie es die Ausschreibung dieser Leistungen vorsah. Doch in den vergangenen eineinhalb Jahren ging wenig nach Plan – und schon gar nicht für die Reederei Havila. Diese wartet immer noch auf die Fertigstellung des ersten Schiffes. Das berichtete NRK.

Küstenroute

Ab 2021 fahren Hurtigruten und Havila entlang der norwegischen Küste – wie der Übergang laufen wird, ist noch unklar.

Die neue Ausschreibung für den Küstenverkehr zwischen Bergen und Kirkenes war an hohe Umweltauflagen geknüpft, und Havila wollte mit seinen LNG/Batterieschiffen die umweltfreundlichsten an der norwegischen Küste aufbieten. Die vier Bauaufträge wurden an zwei Werften verteilt: Die Tersan Werft in der Türkei und eine spanische Werft. Doch die spanische Werft ging in Konkurs. Und die Arbeiten auf der Tersan Werft verzögerten sich durch Corona. Zum Start vertraglich vereinbarten Start am 1. Januar 2021 hatte Havila noch kein Schiff fertig.

Bekanntlich gab es aufgrund der Corona-Maßnahmen allerdings auch kaum Reisende, die mit den Schiffen fahren wollten. Havila wurde deshalb zunächst von der Pflicht befreit, ein Ersatzschiff zu stellen und die vereinbarten Fahrten auszuführen. Den verbliebenen Bedarf deckte Hurtigruten ab. Inzwischen sind alle sieben Hurtigruten-Schiffe, die auf dieser Strecke verkehren sollen, wieder voll in Betrieb.

Erstes Schiff muss bis Ende September im Einsatz sein

Havila Capella

Havila Capella. Quelle Havila

Stand der Dinge bei Havila laut NRK: Um weiter ohne Ersatzschiff auszukommen, musste die Reederei zusichern, dass das erste Schiff bis Ende September und das zweite bis Ende des Jahres in Betrieb ist. Bisher sind beide allerdings noch auf der Werft in der Türkei. Als erstes wird Havila Capella in Norwegen erwartet. Unklar ist, was mit den beiden anderen von der in Konkurs gegangenen Werft passiert. Diese müssen laut Ministerium bis Mai 2022 unterwegs sein.

Der norwegische Staat bezuschusst die Fahrten, weil die Schiffe in Nordnorwegen einen Teil des öffentlichen Nahverkehrs bilden. Wichtig ist dort auch der Frachtverkehr als Alternative zum Landweg, Denn die Straßen und Pässe können wetterbedingt gesperrt sein, und das norwegische Bahnnetz endet in Bodø.

Früherer Artikel zum Thema: Norwegens neue Küstenroute: Havila unter Zeitdruck

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