Viel internationale Hilfe für Waldbrand-Schweden

Schweden. Menschen aus sieben verschiedenen Ländern helfen zurzeit in Schweden, die riesigen Waldbrände zu löschen.  Ein Ende ist nicht in Sicht, da es nach ein paar Schauern zunächst weiter größtenteils warm und trocken bleibt. Es gilt weiterhin ein Verbot für offenes Feuer.

Waldbrände

Schweden ist am schlimmsten von den Waldbränden betroffen, aber auch die Nachbarländer haben zu kämpfen. Karte mit Hilfe von stepmap, vereinfachte Darstellung.

Es sei das erste Mal, dass Schweden so viel Hilfe aus dem Ausland benötige, so SVT. Koordiniert wird dies inzwischen von Nothilfe- und Zivilschutzzentrum der EU (EERC), in Absprache mit dem schwedischen Zivilschutz. Die größte Gruppe ausländischer Helfer stellt zurzeit Polen: 139 Feuerwehrleute mit 44 Fahrzeugen kamen über die Ostsee und wurden begeistert empfangen. Jede Unterstützung ist willkommen, denn die schwedischen Brandschützer sind nun teilweise schon mehr als eine Woche im Einsatz. Aus Deutschland sind nach fünf Hubschraubern  inzwischen auch 52 freiwilligen Feuerwehrleute samt neun Fahrzeugen aus Nienburg (Niedersachsen) eingetroffen und wurden schon im schwedischen Fernsehen porträtiert.Weitere Hilfe kommt aus Norwegen, Frankreich, Italien, Portugal, Österreich und Litauen.

Selbst nördlich des Polarkreises gab es zwischenzeitlich bis zu 31 Waldbrände, teilweise entzündet durch Blitze. Am schlimmsten sind jedoch die vier „großen“ in Trängslet (Dalarna), Fågelsjö/Lillåsen (Härjedalen, Jämtland), Ljusdal (Hälsingland, Gävleborg) (alles Mittelschweden) und etwas weiter im Norden Brattsjö (Örnskoldvik, Västernorrland). Man sieht sie sogar aus dem Weltraum. Die vier Löschflugzeuge aus Italien und Frankreich, die am meisten Wasser tragen können, sind alle in Ljusdal eingesetzt, weil die Brände dort zuletzt immer noch nicht unter Kontrolle waren. Allein diese vier Gebiete stehen für 250 Quadratkilometer verbrannten Wald. Eine ganze Reihe von Orten ist evakuiert worden. Dazu kommen rund 50 Quadratkilometer Wald aus kleineren Bränden.

Ausmaß des Großbrandes von 2014 weit übertroffen

Ohne einen Wetterumschwung können die großen Brände nicht gelöscht, sondern nur begrenzt werden, heißt es – und der wird in den meisten Gebieten erst am kommenden Wochenende erwartet. Zurzeit steht noch die Brandbekämpfung selbst im Vordergrund und die Frage, wie man den geschädigten Waldbesitzern helfen kann. Es deutet sich jedoch an, dass auch darüber diskutiert werden wird, ob das Waldland Schweden für solche Fälle nicht besser gerüstet sein sollte – zum Beispiel mit eigenen Löschflugzeugen. Bisher erschien die Anschaffung nicht notwendig, man behalf sich mit weniger effektiven Helikoptern. Vor vier Jahren gab es allerdings schon einmal einen großen Brand, dem 140 Quadratkilometer Wald zum Opfer fielen. Dieses Ausmaß wurde nun noch weit übertroffen.

Waldbrände auch in Norwegen, Finnland und Russland

Auch in Norwegen, Finnland und auf der russischen Kolahalbinsel brannten und brennen Wälder. Dort reichen die eigenen Kräfte aber noch aus. Norwegen hatte in den vergangenen zwei Wochen rund 350 Brände, vor allem im Süden, so NRK. Dort half zuletzt der Regen. In Finnland gab es Brände im ganzen Land, auch in Lappland.  Weil die Einsatzkräfte bereits zuhause voll beschäftigt sind, kann Finnland niemanden nach Schweden schicken, berichtet Yle. Dort half auch der Regen. Auf der russischen Kola-Halbinsel seien rund 40 Quadratkilometer verbrannt, berichtet der Barents Observer und beruft sich auf eine Pressemitteilung der russischen Forstbehörde. Die Region Murmansk wird von den Nachbarregionen unterstützt. Am Wochenende sah es zeitweise auch so aus, als würde ein Feuer beim russisch-finnischen Grenzübergang Raja-Jooseppi von der russischen Seite auf die finnische übergreifen. Der Brand konnte jedoch gelöscht werden.

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