Finnland/Schweden. Am 4. Februar 2022 waren 93 000 Quadratkilometer Ostsee von Eis bedeckt – hauptsächlich die Bottenwiek und das östliche Ende des Finnischen Meerbusens. Mit diesem Maximum gilt der vergangene Eiswinter immer noch als mild. Dieses Fazit zog nun das finnische meteorologische Institut.
Die Bottenwiek ist inzwischen wieder fast eisfrei. Zwischen Raahe und Kalajoki vor der finnischen Küste hält sich aber noch hartnäckig Treibeis – und deshalb ist der finnische Eisbrecher Otso auch immer noch vor Ort, um im Notfall Schiffe zu geleiten, während alle anderen Eisbrecher bereits ihren Winterdienst beendet haben.
Das Eis hatte sich im kalten Herbst 2021 ungewöhnlich schnell gelegt. Ende Dezember 2021 waren bereits vier Eisbrecher in der Bottenwiek im Einsatz. Am 10. Januar war das nördlichste Ende der Ostsee bis auf ein kleines Stück komplett dicht – und brach nach einem Wetterumschwung wieder auf. Am 3. Februar war es dann doch soweit, dass die gesamte Bottenwiek eisbedeckt war. Insgesamt waren Januar, Februar und besonders März aber milder als normal, so das finnische Institut. Deswegen breitete sich das Eis nicht weiter aus. Trotzdem waren zeitweise elf Eisbrecher allein in der Bottenwiek und Kvarken im Einsatz.
Wechselhafte Winter – Tendenz wärmer
Im Winter 2020/2021 waren 125 000 Quadratkilometer Ostsee von Eis bedeckt. Das wurde von den meteorologischen Instituten als „normal“ eingestuft. Die Wintersaison 2019/2020 ist bisher der mildeste Eiswinter seit Beginn der Messungen: Die Bottenwiek fror nur an den Rändern zu, insgesamt waren nur 37 000 Quadratkilometer Ostsee eisbedeckt. Die Ausprägung der Eiswinter kann stark variieren. In der Tendenz gibt es aber immer häufiger milde und immer seltener schwere Winter. Der letzte schwere Eiswinter war 2010/ 2011 mit 300 000 Quadratkilometern Ostseeeis.
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