Schweden/Finnland. Die Eissaison 2020/2021 in der Ostsee war „normal“ – jedenfalls mit Blick auf die maximale Eisausdehnung. Die war Mitte Februar erreicht und betrug ungefähr 125 000 Quadratkilometer. Das meldete das schwedische meteorologische Institut (SMHI) in einem ersten Rückblick auf den diesjährigen Eiswinter.
Die Eissaison ist noch nicht vorbei: Im nördlich Bogen der Bottenwiek, von Piteå bis Hailuoto, bedeckt das Eis noch die Schärenküste, auch wenn es nicht mehr ratsam ist, es zu betreten. Dickes Treibeis liegt noch fest im Nordosten, zu einem großen Teil vor der finnischen Küste, hinter der Linie Töre-Kalajoki. Dementsprechend braucht die schwedische Seite auch nur noch zwei Eisbrecher und die finnische vier. Doch das Eis ist definitiv auf dem Rückzug. Die Tage werden immer länger, die Sonne steht höher und die Temperaturen klettern zeitweise schon in den zweistelligen Bereich.
Als „normal“ gilt dem SMHI eine Eisausdehnung, die 115 000 Quadratkilometer überschreitet. Im Dezember sah es danach noch überhaupt nicht aus – das Wetter war zu warm, und das Meerwasser speicherte diese Energie. Erst im Januar und Februar wurde es kälter, und Mitte Februar waren dann nicht nur die Küsten und die komplette Bottenwiek, sondern auch ein guter Teil des Finnischen Meerbusens gefroren, insgesamt rund 125 000 Quadratkilometer. Im Süden sind jetzt allerdings nur noch wenige Reste übrig. Der letzte „normale“ Eiswinter war 2017/2018 mit 174 500 Quadratkilometern. Als „schwerer“ Eiswinter gilt eine Eisbedeckung ab 230 000 Quadratkilometern. Der Winter 2019/2020 war dagegen der mildeste aller Zeiten mit nur 37 000 Quadratkilometern.
Countdown zum Aufbruch des Flusseises
Nicht nur die Tage des Meereises, auch die des Flusseises sind bald gezählt. Interessant sind dabei die großen, unregulierten Flüsse, die viel Eis führen können, und unter besonderer Beobachtung ist immer der Grenzfluss Torneälv/Tornionjoki. Die erste finnische Prognose sieht das Eis in Tornio höchstwahrscheinlich zwischen dem 5. und dem 7. Mai verschwinden.
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