Name ohne Öl: Aus „Statoil“ soll „Equinor“ werden

Norwegen. Mancher hielt es zuerst für einen verfrühten Aprilscherz: Gestern morgen teilte der Staatskonzern Statoil bei einer Pressekonferenz mit, dass der Verwaltungsrat den  Namen des Unternehmens in „Equinor“ ändern will. Dies spiegele die zukünftige Ausrichtung als breit aufgestelltes Energieunternehmen wider. Das „Öl“ verschwindet damit zwar nicht aus dem Portfolio, aber aus dem Namen.

Statoil

Nicht mehr lange: Statoil.
Foto Øyvind Hagen/Statoil

„Statoil hat uns seit fast 50 Jahren gut gedient. Mit Blick auf die nächsten 50 Jahre, mit Blick auf die globale Energiewende und darauf, wie wir uns als breit aufgestelltes Energieunternehmen entwickeln, ist es nur natürlich, unseren Namen zu ändern“, erklärte Statoils Präsident und CEO, Eldar Sætre. 

Die Bedeutung des neuen Namens: “equi”, der Stamm für Worte wie „equal“, „equality“ und „equilibrium“, was Ausgeglichenheit und Balance signalisieren soll, und “nor” für Norwegen. Der neue Name wird den Aktionären in einem Beschluss zur Hauptversammlung am 15. Mai vorgeschlagen. Hauptaktionär ist die norwegische Regierung. Öl- und Energieminister Terje Søviknes erklärte bereits, die Regierung werde den Vorschlag unterstützen.

Der Name und die Domain equinor.no waren eigentlich bereits von einer Tierärztin und Tierchiropraktikerin besetzt. Mit dieser habe man sich geeinigt, so Statoil. Sie hat die Änderung ihres Namens bereits angekündigt. Wie viel Geld dafür geflossen ist, wird nicht verraten. Es ist nicht die einzige Ausgabe: Laut NRK rechnet das Unternehmen mit Kosten von 230 bis 250 Millionen Kronen für die Änderung (24,2 bis 26,3 Millionen Euro). 2016 wurden bereits sämtliche Tankstellen des Konzerns in Norwegen von „Statoil“ in „Circle K“ umgetauft. 

Equinor

Aus Statoil wird Equinor.
Quelle: Statoil

Kritik an dem neuen Namen äußerte beispielsweise die Direktorin des Sprachrates (Språkrådet), Åse Wetås, bei NRK: Der Name sage nicht aus, womit man sich dort beschäftige. Torstein Tvedt Solberg,  Abgeordneter der Arbeiterpartei,  sah das genauso: “ Was macht einer, der bei Equinor arbeitet? Ein Name, der eher nach einem Private Equity Fond mit Sitz in Bærum klingt…“

Wie auch immer das Unternehmen heißt: Das Geschäft mit fossilen Energieträgern dürfte noch eine Weile recht dominant bleiben. Nächstes Jahr soll das erste Öl aus dem Feld Johan Sverdrup vor Stavanger fließen. Die Ausbeutung des Gasfelds Aasta Hansteen in der Norwegischen See (ungefähr 300 Kilometer vor Bodø) beginnt demnächst. Und in der Barentssee werden gerade 5 Millionen Euro investiert, um das Ölfeld Johan Castberg  auf 72 Grad Nord nutzen zu können.

Konzernchef Sætre sagt dazu: “ Der norwegische Kontinentalsockel wird das Rückgrat unseres Unternehmens bleiben, und wir werden unser  norwegisches Erbe bei der Positionierung nutzen, wenn wir weiter international wachsen, sowohl bei Öl und Gas als auch bei erneuerbaren Energien. “

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