Hälfte des Kamprad-Erbes geht nach Nordschweden

Schweden. Dass IKEA-Gründer Ingvar Kamprad ein Herz für für seine Heimat Småland hatte, war bekannt. Nun zeigte sich: Er hatte auch ein Herz für den Norden Schwedens. Im Testament des am 27. Januar verstorbenen Kamprad ist festgelegt, dass die eine Hälfte seines Erbes an die Kinder geht und die andere über die Familienstiftung für Investitionen in Norrland  eingesetzt werden soll. Darüber berichteten Dagens Nyheter und SVT.

Ikea

Eine Marke, die die Welt erobert hat.

Um wie viel Geld es geht, ist noch nicht bekannt. Dagens Nyheter schätzt Kamprads privates Vermögen auf mindestens 750 Millionen Kronen, umgerechnet rund 74 Millionen Euro, und bezieht sich dabei auf Zahlen, die die Zeitung Sydsvenskan nach dem Tod von Kamprads Frau 2013 im Nachlassinventar fand.  Vorher war er mit viel höheren Werten unter anderem auf der Forbes-Liste aufgetaucht.

Eine Schlüsselfigur zu Kamprads Interesse an Norrland ist der heutige schwedische Landwirtschaftsminister Sven-Erik Bucht: Er war damals Kommunalrat in Haparanda und überzeugte Kamprad persönlich davon, eine Ikea-Filiale dort, an der schwedisch-finnischen Grenze, zu eröffnen. Kamprad biss an und setzte das Projekt durch – gegen den Willen des Vorstandes. 2006 wurde das Haus eröffnet. Es ist bis heute Ikeas nördlichstes Warenhaus und hat Kunden aus Schweden und Finnland, aber auch aus Norwegen und Russland.

Ingvar Kamprad

Ingvar Kamprad.
Foto Inter IKEA Group

„Ingvar war ein großer Freund der ländlichen Gebiete“, sagte Bucht zu SVT. Er war selbst mit Kamprad in der Region unterwegs gewesen: „Er sah die geografischen Abstände, als wir herumfuhren, und manchmal gab es junge Leute, die wegziehen mussten, weil es keine Arbeit gab. Wir sprachen viel darüber, wie man diese Entwicklung ändern könnte.“

Der Firmengründer war bei seinem Tod schon lange nicht mehr Eigentümer des IKEA-Imperiums, das viel mehr ist als eine Möbelhauskette. Die Struktur ist verschachtelt und  auf Steuerersparnis ausgelegt. Die Popularität Kamprads in Schweden beeinträchtigte dies jedoch nicht wirklich.

Seit 2011 gibt es außerdem die Stiftung der Familie Kamprad (Familjen Kamprad Stiftelse), gegründet auf Initiative der Familie Kamprad und finanziert durch Spenden von Kamprad selbst, Inter IKEA Group und Ikano. Ihr Sitz ist in Växjö, Schweden. Über das Ziel heißt es auf der Webseite:  „… Ausbildung und Forschung zu stützen, zu stimulieren und zu belohnen, sodass Unternehmertum, Umwelt, Umwelt, Fähigkeiten, Gesundheit und soziale Entwicklung befördert werden. Die Stiftung kann auch  Unterstützung für bedürftige Ältere fördern, um deren Lebensqualität zu erhöhen.“ Diese soll nun mit dem zu erwartenden finanziellen Zuwachs vor allem auf Norrland setzen.

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