Moskau: Untersuchungshaft für Frode Berg bis 5. Mai verlängert

Moskau/Kirkenes. Der ehemalige norwegische Grenzinspektor Frode Berg befindet sich weiter im Moskauer Lefortowo-Gefängnis. Das zuständige Gericht verlängerte gestern die Frist für seine Untersuchungshaft bis zum 5. Mai. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB beschuldigt den 62-Jährigen aus Kirkenes, Spionage gegen Russland  betrieben zu haben.

 Kirkenes

Manchmal schwierige Nachbarschaft:
Norwegen und Russland (hier mit Finnland)

Berg wurde am 5. Dezember in Moskau verhaftet.  Wie NRK, Aftenposten und auch TASS berichten, fand die eigentliche Verhandlung hinter verschlossenen Türen statt. Nur am Ende waren Journalisten zugelassen. Diesmal durften sie auch mit Berg sprechen. „Sie beschuldigen mich für etwas, was ich nicht getan habe“ sagte er. Er habe nur Weihnachtsgeschenke kaufen und Freunde besuchen wollen. Er bestätigt, er habe etwas für die Freunde dabei gehabt – aber nichts, was ungesetzlich gewesen sei.“Ich bis seit 1991 nach Russland gereist, 27 Jahre lang. Ich habe nie etwas getan, Informationen gesammelt oder etwas Falsches angestellt,“ zitiert ihn Aftenposten.

Was die Geldsendung betrifft, die er im Auftrag eines Bekannten mitgenommen hatte, und die für den FSB offenbar ein Indiz für seine illegale Tätigkeit war, sagt er: „Ich fühle mich entsetzlich missbraucht“.

In seinem Heimatort Kirkenes ist Berg bekannt für seinen Einsatz für ein gutes Miteinander der beiden Nachbarländer. Darauf ging er nun auch ein: „Ich habe seit 1991 versucht, die russische Föderation zu verteidigen. Ich habe die Entwicklung verfolgt, von der Zeit, als das Land am Boden lag, bis dorthin, wo es nun ist. Ich bin sogar zuhause beschuldigt worden, zu russlandfreundlich zu sein. Da ist diese Anklage, die ich nun erlebe, ein besonders harter Schlag“, schreibt Aftenposten.

Nach wie vor sind viele Dinge in diesem Fall nicht öffentlich bekannt. Berg ist mehrfach von einem Vertreter der norwegischen Botschaft in Moskau besucht worden. Norwegische Politiker haben sich jedoch nicht geäußert. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums hat klar gemacht, dass man Frode Berg für schuldig hält.

Bergs Anwalt plädiert für politische Lösung

Bergs russischer Anwalt Ilja Nowikow hatte von Anfang an die Vermutung geäußert, jemand könne Berg benutzt haben. Dabei schließt er laut Aftenposten auch den norwegischen Geheimdienst nicht aus. Ob im Hintergrund schon diskret mit Russland verhandelt wird, ist natürlich nicht bekannt. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitiert Nowikow mit der Vermutung, wenn Norwegen nicht mit den Russland in Verhandlungen trete, könne dies zu einem harten Urteil und langer Haftstrafe führen.

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