Lawinen, Überschwemmungen, Brände – Frühling im Norden 2020

Norwegen/Schweden/Finnland. Die Temperaturen steigen jetzt auch im hohen Norden. In Schweden und Finnland werden die ersten Temperaturen über 20 Grad jenseits des Polarkreises erwartet, Norwegen kommt zumindest nahe dran. Der Übergang vom Winter zum Sommer verläuft nicht ganz schmerzfrei. Je nach Lage muss man sich in diesem Frühling auf Lawinen, Überschwemmungen, Gras- und Waldbrände einstellen.

Lawinen

Frühling

Der Frühling im Norden ist nicht überall so harmlos wie im Bild.

Wie mehrfach berichtet, bescherte die vergangene Wintersaison der skandinavischen Bergkette deutlich mehr Schnee als normal – und davon ist auch noch was übrig. Selbst Kiruna hat gerade erst seine Skisaison eingestellt, mit Slalom unter der Mitternachtssonne. Riksgränsen plant, die Lifte am Mittsommerwochenende nochmal anzuwerfen. Auf der norwegischen Seite könnten sich Tourengeher über ein Pfingsten auf Skiern freuen – wenn da nicht die lästige Lawinengefahr wäre: varsom.no kündigt eine „bedeutende Lawinengefahr“(Stärke 3) für praktisch alles an, wo noch Schnee liegt, außer Spitzbergen. Der norwegische Lawinendienst endet normalerweise Ende Mai, wurde aber verlängert, da er noch gebraucht wird.

Hochwasser und Überschwemmungen

Wo viel Schnee war, schmilzt auch viel, besonders, wenn das Wetter warm ist. In Nordschweden und Nordfinnland haben die Frühjahrsfluten begonnen. Yle zeigt Bilder vom Ounasjoki in Kittilä, der über die Ufer getreten ist, in Rovaniemi hat der Fluss bereits eine Straße überschwemmt. Der Ounasjoki mündet in den Kemijoki. In Tornio ist man aktuell noch optimistisch, dass die Barrieren halten werden, wenn die Flut des Tornionjoki dort ankommt – die Innenstadt liegt auf einer Insel im Fluss. Nordnorwegen erwartet das Hochwasser erst nächste Woche. Viel Wasser heißt im Norden auch billiger Strom, denn die großen Reservoirs sind dann gut gefüllt.

Gras- und Waldbrände

Kaum ist der Schnee weg, brennt es. Denn unter dem Schnee liegt das alte Gras des vergangenen Jahres, das in der Wärme schnell austrocknet und leicht Feuer fängt. Die vergangenen Wochen waren vor allem in Schweden sehr trocken.  Für praktisch ganz Schweden, außer dort, wo noch Schnee liegt, und große Teile Finnlands gelten Warnungen für Gras- und Waldbrände. Die ersten Grasbrände gab es auch in Nordschweden schon. Waldbrände werden aus Jämtland, Gävleborg und südlich von Luleå gemeldet.

Aufgrund des Coronavirus gehen mehr Menschen in die Natur als sonst, um dort Freizeit mit Abstand zu verbringen. Die Behörden mahnen deshalb besonders zu umsichtiger Verhaltensweise, damit aus dem Picknick kein Waldbrand wird.

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