Kiruna: Immer mehr Schäden im alten Zentrum

Kiruna (Schweden). Eigentlich sollte das letzte Geschäft aus Kirunas „Kupolen“im alten Zentrum im Herbst ausziehen. Nun muss es doch schneller gehen – die Bodenbewegungen durch die Bergbauschäden dort sind schon zu groß geworden. Darüber berichtete SVT. Auch der Busbahnhof ist nun verlegt worden.

Kupolen Kiruna

Einkaufszentrum Kupolen in Kiruna – hier noch mit ICA.

Die Absperrwände und auch die Abrissbagger in Kiruna rücken immer näher an das alte Zentrum heran. Das lange gelbe Gebäude am Hjalmar-Lundbohmsvägen, bei den Einheimischen „Berlinmuren“ genannt, ist bereits Geschichte. Von den anderen Wohnhäusern sind viele ebenfalls bereits leer. Es gibt auch nur noch wenige Geschäfte in der alten Mitte – die meisten sind Anfang September 2022 gemeinsam in das neue Zentrum drei Kilometer weiter gezogen. Auch das neue Kulturhaus dort ist nun in Betrieb.

Kupolen war Kirunas erstes Einkaufszentrum, erbaut in den 1970er Jahren. Das Lebensmittelgeschäft ist schon lange ausgezogen, es gab auch einige Zwischennutzungen, bis zum Schluss hielt sich unter anderem die Filiale der Bank Nordea mit Geldautomat. Diese wird nun vorübergehend in das bereits leere Lokal eines Mitbewerbers ziehen, bevor die eigenen neuen Räumlichkeiten fertig sind. Die Kosten dafür trägt die Bergbaufirma LKAB.

Busbahnhof ist umgezogen

Wer in diesem Sommer nach Kiruna kommt, wird auch den Busbahnhof nicht mehr am selben Ort vorfinden. Dieser ist 400 Meter weiter nordöstlich gezogen (Gruvvägen 5, Parkskolan). Damit ist es von dort aus zu Fuß noch weiter zum Campingplatz. Die Fläche gegenüber dem alten Busbahnhof, auf der früher das Rathaus stand, ist schon seit längerem ein Park. Zwischen dem provisorischen Bahnhof von Kiruna, dem neuen provisorischen Busbahnhof und dem neuen Stadtzentrum fährt ein Shuttlebus.

Schadensprognose und Realität

In Kiruna gibt es eine Reihe von Messpunkten von LKAB, die die Bodenbewegungen überwachen. Wann wer ausziehen muss, wird zunächst anhand der Prognosen für die Bergbauschäden festgelegt. Es gab allerdings schon Fälle, in denen die Schäden doch schneller voranschritten als erwartet, und die Gutachter zum früheren Auszug rieten.

Nächstes Kapitel Per-Geijer-Vorkommen

Seit rund 120 Jahren wird in Kiruna Erz abgebaut – inzwischen sehr tief unten und näher am alten Stadtzentrum als zu Beginn. Und das Erzvorkommen in Kiruna ist noch lange nicht zu Ende: Mit dem Abbau des Per-Geijer-Vorkommen soll demnächst ein ganz neues Kapitel begonnen werden.

Hintergrund:

Kiruna – eine Stadt zieht um

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