Fluggesellschaft Norwegian kauft Widerøe

Norwegen. Die Billigfluggesellschaft Norwegian kauft die norwegische Airline Widerøe für 1,1 Milliarden NOK (etwa 95 Millionen Euro). Diese Nachricht erhielt gestern in Norwegen viel Aufmerksamkeit. Die Marke Widerøe soll allerdings erhalten bleiben. Ob das für die Reisenden eine gute oder schlechte Nachricht ist, wird sich zeigen. Die Zustimmung der Kartellbehörde steht noch aus. Darüber berichtete NRK.

Widerøe

Kleine Widerøe-Maschine im Landeanflug auf Bodø.

Norwegian und Widerøe sind zwei sehr unterschiedliche Fluggesellschaften. Norwegian fliegt mit größeren Boings (186/189 Sitze) zu Zielen in ganz Europa. Widerøes größtes Flugzeug hat 110 Sitze, die meisten sind viel kleiner. Mit diesen bedient die Gesellschaft das norwegische Kurzbahnnetz, auf dem größere Flugzeuge gar nicht landen könnten – vor allem, aber nicht nur in Nordnorwegen, wo es keine Eisenbahnverbindungen gibt. Da viele Strecken aufgrund der wenigen Nutzer gar nicht wirtschaftlich betrieben werden können, bezuschusst der norwegische Staat bestimmte Verbindungen, damit es zumindest ein bestimmtes Maß an öffentlichen Verkehrsmitteln gibt. Diese beiden Segmente werden sicher auch nach vollzogenem Kauf von den bisherigen Anbietern bedient werden.

Welche Verbindungen bleiben?

Möglicherweise bleiben auch Kurzstrecken wie Tromsø-Trondheim weiterhin bei Widerøe, weil sie sich für ein großes Flugzeug gar nicht lohnen würden.  Fraglich ist, was auf den Strecken passieren wird, auf denen Widerøe zurzeit direkt mit Norwegian konkurriert, beispielsweise Flüge nach Oslo oder saisonale Strecken ins Ausland. Während die beiden Fluggesellschaften jetzt damit werben, dass ihr Angebot noch besser wird, sind Verbraucherschützer eher skeptisch und rechnen mit Streichungen. Einziger Konkurrent von Norwegian im Norden bleibt SAS. An der Fluggesellschaft haben sowohl Schweden als auch Dänemark Anteile.

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